WR122 Zolltroll (Realitätsabgleich)

Heute mit der Kanzlerin, Stolpersteinen, Studien, Crowdfunding, Arroganz und so (Danke, @Quimoniz, @Imitationen und @EvitaBley!)

Ohne Toby ginge es nicht. Sein Klingelbeutel hängt hier.

31 Gedanken zu „WR122 Zolltroll (Realitätsabgleich)

  1. Olaf Langmack

    Zum Thread “Arroganz usf.”: “Der Begriff Avantgarde stammt ursprünglich aus dem Sprachschatz des französischen Militärs und bezeichnet die Vorhut, also denjenigen Truppenteil, der als erster vorrückt und somit zuerst Feindberührung hat.” (Wikipedia) – Das Freund/Feind-Denken der /Netzgemeinde/ ist schon der Anfang der Arroganz.

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  2. Denis

    Hallo Holgi,

    ich höre gerade den heutigen Realitätsabgleich und muss sogleich mal was dazu sagen.

    Auch wenn Du sehr überzeugt bist, dass Deine Mail Angela Merkel nicht erreichen würde, solltest Du ihr Deine Meinung schicken. Dann hast Du es wenigstens versucht und brauchst Dir nicht vorhalten zu lassen, genau das eben nicht getan zu haben.

    Vielleicht gibt es ja auch ein anderes Medium, über das Deine Botschaft eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, gehört zu werden.

    Viel eher wird Deine Mail aber einfach nur jemanden anregen über die Qualität und Außenwahrnehmung ihres Podcastes nachzudenken und etwas zu verändern. Du wirst zwar nie erfahren, ob Du dann der Grund dafür bist, aber das Ziel wäre erreicht.

    Und dann kann hat auch Deine Art und Weise Einfluss darauf, ob Deine Botschaft auf offene Ohren stößt. Zu diesem Zwecke empfehle ich Dir ein Buch von Dale Carnegie, das ich selbst grad erst durchgelesen habe: “Wie man Freunde gewinnt.”
    Obwohl es mich nicht wundern würde, wenn Du es schon längst auch gelesen hast 😉

    Schönen Gruß,
    Denis

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  3. chrysophylax.de

    Ich kann eure Meinung zum Zoll nicht wirklich teilen, im Gegenteil. Der Zoll dient dazu, durch die Sätze, die auf bestimmte Produkte erhoben werden, irgendwie zumindest halbwegs einen Rest von Konkurrenzfähigkeit einheimischer Firmen gegenüber ausländischen Firmen (besonders Fernost) zu halten, die ohne jegliche Sozial- und Umweltstandards produzieren können. Das können einheimische Firmen aufgrund eines ganzen Wusts von Vorschriften und Gesetzen in Germanien nicht – unabhängig davon, was man jetzt von Vorschriften, Gesetzen und Sozialstandards hält.

    Natürlich ist jeder Zoll ein Schutzzoll.

    Man sollte sich aber ernsthaft überlegen, ob man nicht manche der Dinge, die damit geschützt werden, für schützenswert hält.

    Ich arbeite selbst in der Elektronikentwicklung und maße mir daher halbwegs einen Überblick an, was in Deutschland alles einzuhalten ist, wenn man hier Elektronik fertigen will – und Zölle auf importierte Elektronik tragen einen Teil dazu bei, dass bei uns keine Zustände wie bei Foxconn herschen. Sie sind kein Allheilmittel, aber zumindest ein Teil der Art und Weise, mit dem Problem umzugehen. Und da bin ich ganz dankbar drum, denn Zustände wie bei Foxconn wünsche ich mir bei deutschen Elektronikfertigern nicht.

    Und ja, ich gebe zu, ich hatte Spass wie Bolle vor Schadenfreude, als ich letztens irgendwann mal eine dieser Reportagen-Soaps im Fernsehen gesehen habe, bei der sie einen Tag lang den Zoll im Frankfurter Flughafen begleitet haben, der nach Röntgen-Kontrolle gleich reihenweise die Urlauber aus der “Nichts-zu-verzollen”-Schlange raussortierte, die alle gleich mehrere nagelneue Eierföne in ihrem Gepäck hatten, lügenderweise versuchten ein Öffnen des Gepäckstücks irgendwie zu umgehen und dann anschließend nicht nur Zoll, EUSt und Strafgebühr, sondern auch noch gleich ein Verfahren wegen Betrugsversuchs an der Backe hatten.

    Nach deutschen Standards verdienen und in der Firma behandelt werden wollen, aber im Ausland billig Schnäppchen jagen, wo Menschen in den entsprechenden Firmen irgendwie anders verdienen und behandelt werden…

    Nur so… meine Meinung 😉

    chrysophylax.

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    1. chrysophylax.de

      Ach ja, Nachtrag: Die Freigrenze für Waren, die man als Rückreisender mit sich führt, liegt gerade bei ca. 300-400€, je nach Warentyp:

      http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Rueckkehr-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Zoll-und-Steuern/Reisefreimengen/reisefreimengen_node.html

      und bei Versandbestellungen (bei denen man nicht die persönliche Reisebegleitung macht) bei 22€. Geschenke offiziell bis 45€, aber man hat gleich schon wieder einen Haufen Ärger an der Backe, wenn der Zoll ahnt, dass ein kommerzieller Versandhändler hinter dem stecken könnte, was da offiziell als “Geschenk” deklariert ist. Ich kann nur raten, bei außereuropäischen Bestellungen im Internet da höchstnotpeinlich beim Versender auf eine korrekte Deklarierung und Verzollung zu bestehen.

      http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Post-Internet/Sendungen-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Zoll-und-Steuern/zoll-und-steuern_node.html

      chrysophylax.

    2. Michael

      Nach meiner Erfahrung behält der Zoll alles ein, was nach kommerziellem Versand aussieht (und nicht offensichtlich plausibel und vernünftig deklariert ist) und fordert entsprechende Rechnungen, Nachweise, Kreditkartenabrechnungen ein. Die müssen dann auch ok sein, für den Mist, den der Absender da draufschreibt kann ich als Empfänger ja nichts. Ich habe wohl aus Asien noch nie ein Paket bekommen, auf dem nicht “Geschenk” stand, das das in den meisten Fällen nicht stimmt, dürfte auch bekannt sein.

    3. chrysophylax.de

      Ja, die Asiaten meinen es bestimmt gut mit den “Geschenken”, aber “gut gemeint” ist ja für gewöhnlich das exakte Gegenteil von “gut gemacht”.

      Persönliche Erfahrung, eben weil gerade Asiaten da sehr “kundenfreundlich” sind und gar nicht einsehen, die Wahrheit auf Pakete zu schreiben:

      Ich heiße neuerdings im zweiten Vornamen oder Firmennamen oder Adresszusatz (was halt das Kundendaten-Feld bei der Bestellung so hergibt) “Selbstverzoller”. Damit landet das Paket 1.) automatisch, und 2.) verdammt zügig bei meinem zuständigen Zollamt vor der Haustüre und die zugehörige Sendungsnotiz in meinem Briefkasten. Und so ein Zöllner geht von vorneherein ganz anders und erheblich wohlwollender mit dir um, wenn du offensichtlich mitarbeiten und deinen Verpflichtungen nachkommen willst anstatt die übliche Betrugsmasche durchzuziehen.

      Den Tip gab mir jemand, der selbst beruflich Im- und Export macht, und er wirkt Wunder. Und gerade, wenn man doch gelegentlich mal im außereuropäischen Ausland bestellen muss (weil manches einfach hier nicht zu bekommen ist), ist es ein guter Ausgangspunkt, einen Sympathiebonus beim für dich zuständigen Zöllner zu haben, der auch gar kein Problem hat, die bei einem Warenwert unter 22€ mitsamt deinem Paket zollfrei nach Hause zu schicken.

      Der Umgang mit den Behörden ist erheblich stressfreier und angenehmer, wenn du offensichtlich mit offenen Karten spielst und nicht erstmal dem statistisch völlig gerechtfertigten Generalverdacht des Betrugs unterliegst…

      chrysophylax.

    4. Michael

      Das ist ein guter Hinweis, werde ich mir merken. Ansonsten wars halt Elektronikkleinkram, der rutscht durch, wenn man Glück hat, ansonsten reicht normalerweise eine passende Kreditkartenabrechnung. Damit hatte ich auch noch nie Probleme.

  4. Jens

    Als es darum ging, dass keine neuen Hörerzahlen trotz Erwähnung in toten Baum Medien kamen, hab ich direkt an mein Umfeld gedacht. Von all den Leuten auf die ich treffe und denen ich erkläre, warum ich da so Bluetoothheadset am T-shirt festgemacht habe, hat noch bisher keiner mit Interesse reagiert, wenn ich dann erklärt habe ich steuere darüber Podcasts. Und auch wenn ich versuche Personen die mich nicht direkt komisch anschauen, das Konzept schmackhaft zu machen, hat es zumindest in meiner Wahrnehmung noch nicht dazu geführt, dass auch nur einer einen Podast gehört hätte. Ich kann mir also gut vorstellen, dass es nicht um am Übertragen, sondern schlicht an mangelndem Interesse liegt.

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    1. holgi Beitragsautor

      Ich glaube, das Wort “Podcast” ist das Problem. Wenn man den Menschen sagt, man höre “Mitschnitte (von Wort-Sendungen)”, sind sie gleich viel interessierter.

    2. Tobias

      Also ‘Mitschnitt’ ist mir persönlich ja viel zu nah bei ‘Milchschnitte’. 😛
      Das simple “Ich hör ‘ne Sendung ausm Internet” versteht wirklich jeder (auch radiogewohnte Großeltern) und daß das aufgezeichnet und jederzeit abrufbar ist, ist auch nicht mehr sonderlich erwähnenswert, weil man das auch als Internet-Anfänger von Videos etc. so gewohnt ist.

  5. Trachtibidoch

    Eine andere Idee: Ihr wollt in der Wrintheit ja nur Mädchen und ein paar Ausnahmen eure Ansage machen lassen. Wie wäre es damit: Man zahlt euch XX Euro (irgendwas ab 50 Euro oder so) und darf auch mal eine Ansage machen. Ist doch eine nette Möglichkeit sich in der Sendung, die man gerne hört, zu verewigen und dabei zu unterstützen (natürlich nur mit diskreten Umschlägen 🙂 die eine CD oder eine URL mit der Aufnahme beinhalten). Eine Premiumspende!

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  6. Hannes

    Danke für die Folge. Aber was den fiesen Witzeklau angeht: Ich dachte “wir” sind für einen entspannten Umgang mit geistigem Eigentum im Internet. Warum müssen Witze etc. mit einer Autorfunktion daherkommen? Ich halte das für alte Medienlogik, auf Twitter lustige Dinge zu schreiben, mit der Hoffnung dass die Tweets dann im Fernsehen mit Verweis auf den “coolen” Nutzer vorgelesen werden. Oder ist Twitter jetzt ein Trampolin um die eigene Kreativ-Ich-AG-Marke ins TV zu katapultieren.

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    1. Hannes

      Habe mich nur gefragt, warum es Bangpowww nicht einfach egal ist was der Typ im Fernsehen erzählt. Ein Tweet ist keine Doktorarbeit, sollte kein Urheberschutz genießen und wie jeder Witz gemeinfrei sein. Aber wenn sie sich einer Menge Aufmerksamkeit für ihren Twitteraccount beraubt sieht, weil ihre Urheberschaft nicht gewürdigt wurde und der Hipster sich nicht die Verwertungsrechte besorgt hat für den Tweet, hat sie an der Stelle natürlich jeden Grund zur Empörung.

  7. Weidekaiser

    Der Trick mit dem “gebraucht aussehen” lassen scheitert bei Notebooks meist am US-Layout der Tastatur. Man kann bei Apple in Deutschland zwar auch mit englischer Tastatur bestellen, aber wenn du nicht gerade englischsprachigen Background hast wie Tim, oder in einem englischen Business unterwegs bist, dann hast du keinen Grund für undeutsches Layout und da scheiterts schon bei den meisten Reisenden.

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  8. Frank

    Hallo Holgi,

    als Du erwähntest, dass Angela beim Sprechen eigentlich nur zwei drei Sachen falsch macht, hab ich mit Spannung erwartet, dass Du auch erklärst um was es sich da handelt. Das Gespräch hat sich dann aber irgendwie verlaufen… merkwürdig…

    Überhaupt fände ich es total spannend, wenn Du Dir in einem Deiner Podcasts mal ein paar Minuten Zeit nehmen würdest und erklärst worauf es beim Sprechen so ankommt, was viele falsch machen, wie man mit kleinen Tricks schon viel verbessern könnte usw… vielleicht auch am Beispiel Angela 🙂

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    1. chrysophylax.de

      Sehr schöne Idee. Ich denk mir auch dass unsere Angie da vielleicht nicht unbedingt so dankbar “Hurra” und “Ja, sofort” schreit, aber warum lädst du dich nicht einfach mal zum Thema “richtig sprechen” bei Tim ein, und ihr nehmt eine Folge “Der Lautsprecher” zum Thema “Sprechen” auf. Passt doch thematisch hervorragend.

      Wenn euch Negativ-Beispiele fehlen, dann tut es vielleicht wirklich notfalls auch Angie, aber bestimmt würden sich auch per Aufruf vorher 3 bis 5 Hörer finden, die ihr eigenes Sprechen gerne verbessern würden und dafür gerne auch mal als schlechtes Beispiel dienen und in der Sendung dann per skype kurz dazugeschaltet werden.

      Ich mach gerne einen davon 😉

      chrysophylax.

  9. Rafael

    Hey Holgi,

    Nachdem Du ja immer Wert auf korrekte Begrifflichkeitrn legt (Grammatiknazi-nein!Semantiknazi), hier der Hinweis:
    Du redest beim Intro immer vom “Dreiklang”. Tatsächlich aber ist es eine Melodie. Beim Dreiklang erklingen die drei Töne immer gleichzeitig (Akkord), nicht hintereinander (sonst wäre es ein Arpeggio, aber das ist wieder ein anderes Thema)…

    Viele Grüße!

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  10. Nico79

    Sehr schönes Intro und Outro. 😉

    Zum Zoll: es ist immer wieder spannend, wenn man Videos oder Spiele importiert, ob das Paket beim Zoll hängen bleibt, oder nicht.

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