WR263 Frau Diener verreist nach Burundi

 

wrint_2014_zumthema_200Andrea Diener reist, schreibt über diese Reisen in der FAZ und ist so freundlich, mir von diesen Reisen zu erzählen. Diesmal war sie in Burundi, einem Nachbarland von Ruanda (Film: Hotel Ruanda). Andrea erzählt unter anderem vom Konflikt zwischen Hutu und Tutsi, Deutsch-Ostafrika, Nepotismus, der Hauptstadt Bujumbura, das chinesische Engagement in Afrika, den Tanganjikasee, das Primus-Bier, den Club du Lac, die Havanna-Bar, das deutsche Fort in Gitega, die Trommler von Burundi, das Toxic und eine Brücke in den Kongo.

Andreas Burundi-Fotoset bei Flickr.

Ohne Andrea ginge es nicht. Hier ihr Spendenglas.

19 Gedanken zu „WR263 Frau Diener verreist nach Burundi

  1. Michael

    China hat erkannt, dass … und kauft jetzt Afrika auf. Also die Gebiete, die man zur Lösung des Problems in 20 Jahren brauchen kann. Ich hoffe ich lebe lange genug, um in 30 Jahren zurückblicken zu können und mir die Frage zu beantworten: Hat uns das zentralistische China ein Demonstration gegeben, dass die freie Marktwirtschaft versagt, wo man langfristig und strategisch handeln sollte?

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  2. Kalle

    Wie immer ist es eine Freude Andrea zuzuhören. Wer weiss schon was über Burundi…. 🙂
    Aber… etwas getrübt ist der Genuss, durch das für empfindliche Menschen unerträgliche Schmatzen und Schlucken von ihr. Ein Glas Wasser hätte Wunder gewirkt. Ich kann mir den Beitrag erst zu Ende anhören wenn ich nicht mehr so gereizt drauf reagiere 🙂

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    1. Madner Kami

      Oh Göttin, ich dachte ich wär alleine damit. Ich musste wirklich ab einem gewissen Punkt den Equalizer bemühen um das zuhören, wortwörtlich, weniger schmerzhaft zu gestalten. Kopfschmerzen vom PodCast-hören, dann hatte ich schon eine Weile nicht mehr…

    1. Kalle

      Ach, Nase dicht. Das habe ich nicht erkannt. Gute Besserung! Und es immer eine Freude deinen Berichten zuzuhören.

    2. Madner Kami

      Achso, sorry. Dennoch wäre es ganz super, wenn du das nächste mal bei einer Erkältung “einfach” versuchsen könntest dieses komische guttural-nasale Geräusch zu vermeiden, das in Richtung eines Öh/Öhm/Mh, geht (und das Äh sowieso), denn das ist echt kopfschmerzinduzierend auf die Dauer.

      Sorry, wenn ich wie ein Arsch klinge, aber ich musste das PodCast mehrmals unterbrechen deswegen und das Thema war einfach zu interessant um den PodCast zu überspringen 😉

    3. holgi Beitragsautor

      Wenn Du schon weißt, dass Du wie ein Arsch klingen wirst, warum versuchst Du nicht einfach, das von vornherein zu vermeiden?

    4. BrEin

      @holgi

      Das habe ich mich auch gefragt.

      Das hier ist Text, da kann man nur schwer aus dem Affekt agieren.

      Man kann ja einen Arschlochtext runterschreiben, ihn durchlesen und es dann anders formulieren.

      Arschloch hießt hier ja noch nicht nur, dass man etwas ungehobelt daher kommt, sondern dass er sich gehörig im Ton vergreift.

      Ich mag das auch nicht, wenn mir ein Podcast über die Kopfhörer direkt ins Ohr schmatzt, schnorpst, kaut, schnauft oder sonst was.
      Da reagiere ich beim Hören auch sehr sehr empfindlich drauf.
      Und dann schreibe ich auch gerne etwas direkter.
      Aber a) nicht so extrem herablassend und b) nicht, wenn ich weiß, dass die betreffende Person nichts dafür kann.
      Schnupfen ist ja nun mal was anderes als nicht rücksichtsvoll genug zu sein die Räuspertaste zu drücken, bevor man sich eine Hand voll Chips ins Gesicht drückt. ^^

      Gruß
      BrEin

    1. BrEin

      Genozid beim Deutschlandfunk? Und das steht nicht in der Zeitung, dass muss ich mir anhören!

      Gruß
      BrEin 😛

  3. Patryk

    Eine Sache zum burundischen Kaffee: Den bekommt man eigentlich auch in der EU und den USA(sogar Starbucks bietet/bot(?) den an – dort hatte ich ihn auch irgendwann einmal gekauft) und hier lehne ich mich vielleicht etwas zu weit aus dem Fenster heraus, aber ich meine auch mal gehört zu haben, dass Kaffee Burundis Hauptexportgut ist.

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  4. thf

    Die “Frau diener verreist…”-Sparte stellt zur Zeit meine Lieblings-Wrint Episoden 🙂 Insbesondere diese hier hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Was mich beim hören etwas gestört hat, waren die Ausführungen zum “Wesen der Burundis”. Bei sowas muss man immer berücksichtigen, dass das auf uns nur so wirkt und die emische Wahrnehmung eine ganz andere sein kann. Dass Schüchternheit und Zurückhaltung eher negativ bewertend werden ist eine kulturspezifische Festlegung, nichts Universelles. Den gestellten Anspruch, dass man daran arbeiten müsse, das abzulegen, finde ich daher nicht so gut, weil da gleich wieder eine wertende Komponente mit reinkommt. Was vermutlich gemeint war, ist, dass man halt gerne (westliche) Gäste hätte und es daher hinderlich wäre. Anfürsich fänd ich es aber schade, eine kulturelle Anpassung zu fordern, aus rein wirtschaftlichen Erwägungen. 🙂

    Aber noch mal: tolle Folge, Danke 🙂

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  5. Andrea Diener

    In China gab und gibt es ja sogar staatliche Programme zur Volkserziehung … So weit wird es in Burundi wohl nie kommen. Und grundsätzlich ist Schüchternheit ja auch nichts Negatives. Aber dennoch würde es mich freuen, wenn die Burunder sich ihres Landes und seiner Produkte etwas weniger unsicher wären — auch um ihrer selbst Willen. Mit ein bißchen Selbstbewußtsein lebt es sich doch leichter.

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  6. Sebastian

    Zum chinesischen Engagement in Afrika gab es in den letzten Jahren allerdings schon einige Artikel dass das eher so nach dem “Economic Hitman Prinzip” abläuft. China lässt sich die Exklusivrechte zum Abbau an Bodenschätzen und großen Bauvorhaben zusichern und baut im Gegenzug eine Infrastruktur auf, da die afrikanischen Länder selber kein Geld haben um eine Infrastruktur zu schaffen sagen sie zu und sind mit ihren Rohstoffen auch ihren möglichen Reichtum los.

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  7. Jan

    Vielen Dank für diesen lehrreichen Einblick ins Land Burundi. Dennoch war es für mich ein erschreckendes Gespräch. Ich empfand die ganze Zeit eine wenn auch ungewollte, unterschwellige Überheblichkeit nach dem Motto “wie können wir aus der ersten Welt den Menschen in der dritten Welt helfen, dass sie das haben, was wir haben, und es ihnen somit gut gehen kann”. Ich möchte das nicht als Vorwurf verstanden wissen, sondern als ungefragten Ratschlag die Verhältnisse einmal aus einer neutralen Perspektive zu betrachten 😉

    Vordergründig ist mir die Absicht und Gesinnung klar, das zeigen auch Äußerung wie die von Holgi kurz vor Minute 94. Da kam das Bewusstsein durch und stellte in Frage, ob unser Lebensstil dort überhaupt so erstrebenswert gesehen werde, wie wir das gerne hätten. Aber den Formulierungen war nahezu durchgehend zu vernehmen, dass es uns gut und den Burundis schlecht geht und wir den armen Menschen dort helfen müssen. Sie zu bedauern und zu bemitleiden seien. Der finanzielle Unterschied stand im Vordergrund.

    Ich möchte dazu aufrufen die Situation auf einer Metaebene zu betrachten, denn so wie es Frau Diener beschrieben hat, fehlt den Menschen dort deutlich weniger zu einem zufriedenen Leben als uns. Offenbar mangelt es doch nur ein wenig an mehr Abbaukenntnissen, um ein ausreichendes Nahrungsangebot zu haben. Behausung und Kleidung seien vorhanden. Vielleicht hilft auch dieser TED-Talk etwas verständlicher zu machen worauf ich hinaus will.

    Meine Behauptung beruht auch auf der Beobachtung, dass erst die Kenntnis und das Wissen über bestimmte Dinge dazu führt sie haben zu wollen und für die eigene Zufriedenheit scheinbar zu benötigen. Gleichzeitig ist aber jemand nicht zwangsläufig unglücklicher und unerfüllter, wenn er all die Sachen nicht kennt, mit denen wir Industrienationen unsere Behausungen und Lebenszeit füllen. Ich halte die Annahme für falsch, dass nur unsere Lebensweise richtig, erstrebenswert, verbreitenswert, nachahmenswert und gut sei.

    Ich will den Menschen dort weder Bildung, noch Fortschritt, noch Gelderwerb absprechen, aber ich finde es verwerflich, dass wir mit unserer verinnerlichten Überzeugung meinen diesen Menschen all das als Allheilmittel aufzwingen zu müssen. Die einzige menschliche Verpflichtung sehe ich darin anderen zu helfen unabhängig in ihren Grundbedürfnissen zu sein/werden und verursachte Schäden auszugleichen.

    Die ganzen Ideen, die darauf abzielen die finanzielle Lage zu verändern, vermeintlich zu verbessern, führt eher dazu ebenfalls vom Kapitalismus überrollt zu werden. Umso grotesker finde ich die Befürwortung von Tourismus. Wo hat dieser bisher global oder wenigsten lokal die Gesamtsituation verbessert?

    Allein der Transport bringt schon diverse Abhängigkeiten mit sich, geschweige von den ökologischen Auswirkungen oder so etwas wie Peakoil. Eine touristische Ausrichtung bedeutet immer eine Abhängigkeit von außen. Reiche Menschen sollen Geld in Gebiete bringen, die sonst keins haben und teilweise auch deshalb sehenswert seien. Die anfängliche Authenzität bleibt zwangsläufig irgendwann auf der Strecke, wenn es nur noch darum geht die Erwartungen der Gäste zu erfüllen. Selbst so ein Ökohotel wird ja erstmal mehr Geld ins Ausland als ins Inland bringen, da Fachkräfte und Material sowie Bedarfsmittel bestimmt nicht aus Burundi kommen.

    Mir kommt auch die Selbstverständlichkeit total absurd vor, mit der diese völlige Fremde ein schönes Urlaubsziel sein soll. In dem Moment, wo ich den Anspruch habe, mit meinen Vorstellung von Urlaub dort als Tourist die Ursprünglichkeit zu genießen, lege ich doch einen Grundstein für dessen Zerstörung. Wer ein Land und seine Menschen kennen lernen möchte, der reist dort hin und versucht bei der Bevölkerung unterzukommen. Alles andere ist irgendwie nur Völkerschau.

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