WR393 Vogelhüttendeich

 

wrint_realitaetsabgleich_2014_200Diesmal mit Diesmal mit Kameras, Wohlstand, Griechenland, dem ÖPNV, Radeln und dem Wetter.

Ohne Toby ginge es nicht. Hier sein Klingelbeutel.

 

Shownotes
von hatethedevil, v0tti und tagamemnon

Begrüßung

00:00:00

Erkältung (Scheibenwelt Romane - Terry Pratchet)  — Gevatter Tod — Holgi erinnert sich nicht das die vielen Krankheitsthemen der letzten Sendung — Altersweitsichtigkeit.

Umgang mit Geld / Wohlstand

00:17:55

Flucht vor dem Krieg, Riesengebirge — Holgi und Toby sagen das sie nicht richtig mit Geld umgehen können, im Gegensatz zu ihren Eltern. — Überlegung -Wieviel Geld Sie abgeben könnten, 15-20% — "Alle Leute sollten 10% abgeben können, ausser Mütter mit Kindern, die sollten Geld bekommen" (Holgi).

Griechenland- und Ukrainekrise

00:33:26

Alexis Tsipras — Troika.

ÖPNV

00:37:43

(Da Holgi kein Auto mehr besitzt, hat er sich eine BVG -ABC- Jahreskarte für 930€ gekauft)  — Holgi hatte früher auch eine BahnCard 100 — Toby ist zum Spaß wegen der Ansage nach Kiekut gefahren — U1 Kiekut — Hamburg hat 300 Mio€ für Busbeschleunigungsprogramm ausgegeben — Toby hat wegen der unklaren Verkehrslage am Vogelhüttendeich Hamburg einen Brief geschrieben.

Gefahren das Radfahrens

00:57:41

Fahrradstraßen — Shared Space — Jahr des Querolantentums: Holgi will jeden Autofahren anzeigen der ihn als Radfahrer gängelt -Konsequenz Fahrtenbuch für Autofahrer- — GoPro.

Das Wetter

00:55:19

66 Gedanken zu „WR393 Vogelhüttendeich

  1. immnski

    Hallo Holgi,
    noch ne kleine Ergänzung zu deinem “Ich zeig jetzt Arschloch Autofahrer an”. Punkt eins: Finden ich geil. Punkt zwei: Es ist so, dass wenn man Autofahrer anzeigt sich zwei Wege auftun. Der erste ist der Strafrechtliche Weg (Nötigung ect.). Der zweite ist jedoch der Verwaltungsrechtliche Weg. Das bedeutet im Fall von Berlin, dass die Führerscheinstelle von dem Fall Kenntnis bekommt. Die haben die geile Eigenschaft, dass sie nicht an das Strafrecht gebunden sind. Das bedeutet, dass denen Scheißegal ist, ob dein Strafverfahren wegen Nötigung eingestellt bzw. der Typ vor Gericht freigesprochen wird. Die ziehen sich den trotzdem ran, um zu überprüfen, ob er geeignet ist an Straßenverkehr teilzunehmen. Und dann kommen halt diese Auflagen wie Fahrtenbuch ect.. Anzeigen lohnt sich also auch ohne “offensichtlichen” Erfolg. 😉

    Antworten
    1. j0hn

      Wobei ich den Zusammenhang zwischen Nötigung und Fahrtenbuch nicht wirklich verstehe…. vllt kann mich mal jmd aufklären. Ich finde übrigens unsere Polizei hat wichtigeres zu tun, aber darum gehts jetzt nicht.

    2. sternburg

      “Wobei ich den Zusammenhang zwischen Nötigung und Fahrtenbuch nicht wirklich verstehe….”

      Solche Dinge werden in aller Regel eingestellt, weil nicht nachgewiesen werden kann, wer das Fahrzeug geführt hat. Das Nummernschild identifiziert nur den Halter, der aus Selbstschutz die Aussage verweigern darf.

      Bamm, Fahrtenbuch-Auflage. Für das nächste mal.

    3. j0hn

      @sternburg

      danke für die info, jetzt macht es Sinn 😉

      @anne

      Weil die Justiz sowieso schon überlastet ist, der Lerneffekt tendiert einfach gegen Null wenn du Wochen oder Monate später Post von der Polizei bekommst und dich sowieso an den Vorfall nicht mehr erinnern kannst.

    4. Anne

      Woher weißt du, dass der Lerneffekt gegen Null tendiert? Das ist doch nur so, weil Fußgänger und Radfahrer den Autofahrern so viel durchgehen lassen. Mir wurde als Fußgängerin schon mal der Stinkefinger gezeigt, als eine Autofahrerin einfach so über den Zebrastreifen donnerte. Bei uns an der Bahnhaltestelle wurde ich schon zwei Mal fast von einem Auto umgefahren, das bei Rot einfach mal nicht bremsen wollte. Würden alle etwas rigoroser die Leute melden, die sich wirklich verkehrsgefährdend verhalten, würde es da möglicherweise auch einen Lerneffekt geben. Den kann man zwar selber nicht nachhalten, weil ich die Autofahrer ja nicht persönlich kenne, aber auf Dauer könnte es helfen.

      “Die Polizei hat wichtigeres zu tun” ist so ein “Und in Afrika verhungern die Kinder”-Argument. Da kann man nicht gegen argumentieren, außer, dass die Bemerkung halt unsinnig ist, weil sie jede weitere Diskussion eben im Keim erstickt. Und so ist sie ja auch gedacht. Die Polizei ist genauso dafür da, Verbrechen aufzuklären, wie die Bürger im Straßenverkehr zu schützen.

    5. j0hn

      Genau wie Du sagst, die Polizei ist dafür da um Verbrechen aufzuklären. Und ich finds halt überzogen jeden Autofahrer anzuzeigen der einen gängelt.

    6. Anne

      Nein nein, ich habe gesagt, dass die Polizei genauso dafür da ist, Verbrechen aufzuklären, wie die Bürger im Straßenverkehr zu schützen. Bitte nicht immer nur die Dinge lesen, die man lesen will, sonst klappt’s nicht so gut mit der Kommunikation.

      (Aber ich merke schon, wir kommen hier nicht weiter. Lassen wir das.)

    7. Christian

      @j0hn: Die Polizei ist dazu da für “Recht und Ordnung” zu sorgen. Dazu gehört selbstverständlich auch Verkehrsverstöße zu ahnden und dafür zu sorgen, dass Verkehrsteilnehmer potenziell für andere lebensgefährliches Verhalten nach Möglichkeit einstellen.

      Für die Aufklärung von Verbrechen ist im allgemeinen die Kriminalpolizei zuständig, die durch die Anzeigen nicht belastet wird, da dies von den normalen Polizeidezernaten der umgangssprachlich auch gerne “Verkehrspolizei” genannten Kollegen bearbeitet werden.

    8. Daniela

      Wie? Wie gehe ich den verwaltungsrechtlichen Weg? Sowohl Polizei als auch Ordnungsamt regieren auf die Frage: “wie zeige ich den an?” regelmäßig mit Achselzucken. Und ich fühle mich durchaus gefährdet wenn ich, z B wegen der immer zugeparkten Radspur, auf der täglich dieselben Autos auch die der Fahrschule stehen, auf einer einspurigen Straße fahre und trotz Gegenverkehr ohne Abstand überholt werde.
      Ich bin durchaus der Meinung auch Radfahrer sollen sich an die StVO halten und tue es, aber ich werde grundsätzlich als verbrecherisches Freiwild betrachtet wenn ich es wage auf mein Rad zu steigen.

  2. Rudinho

    Hi Holgi. Mach Deine Anzeige online. Das ist einfach, spart Zeit, wird an die zuständige Polizei weitergeleitet, genauso ermittelt wie bei persönlicher Erstattung und erspart Dir vielleicht negative Erfahrungen mit Polizisten auf einer Wache wenn die wichtigere Sachen zu tun haben.

    Antworten
  3. Oliver Mark

    Hallo Holgi, Hallo Toby,

    danke für die tolle neue Folge. Ich hab gestern Abend noch direkt zu ende gehört.

    Zum Thema YNAB kann ich noch sagen, das ich gerade eine neue Community zu dem Thema aufbaue.

    Vielleicht ist das für den ein oder anderen interessant.

    Gruß

    Pikespeak

    Antworten
  4. Sören

    Da muss man also erst WRINT hören um endlich zu erfahren wie die Fahrradregelung bei uns im Vogelhüttendeich ist. Danke das nenne ich Service. Ich werde aber trotzdem die Straße weiterhin in beiden Richtungen mit dem Fahrrad befahren 😉

    Antworten
    1. Mat

      Haha. Genau mein Gedanke. Meine Freundin gerade nur “Also ich habs nicht gebraucht. Ich weiss ja wie meine Regel is.” 😉 Allein schon, dass die Strasse im Titel auftaucht. UND auch noch die Betonung wird diskutiert (ist ja ein ständiges Thema, was man mit Besuchern hat). Naja. Grüsse an die Mitwilhelmsburger hier. 😉

  5. David

    Ob das Griechenland am Ende besser geht, steht auf einem ganz anderen Blatt – aber ich finde den Versuch jetzt schon mal toll, es wenigstens mal anders zu probieren! Der Filz hatte 5 Jahre Zeit etwas zu verändern, und es ist wohl (ich kann es nicht beurteilen von hier aus) schlimmer geworden, also machen wir das jetzt noch 10 Jahre so weiter? Ich vermisse immer wieder eine Reißleinen-Funktion in der Politik – bis hierher und nicht weiter. *
    Und dann sollen sie jetzt mal versuchen, die Yachten etc zu besteuern.

    > Was passiert wohl, wenn linke griechische Politik funktionier?
    Ja, nur das kann eigentlich die Panik in der Berichterstattung/Erklärungsversuche erklären.
    Aber da ist die Presse sich ja immer einig. Als der Rudelbumser in Italien Wahl für Wahl gewann, war alles toll – aber als mal dieser andere da in die Reichweite kam, wurde nur vom Clown gelästert.

    * Im BER-Desaster zb auch. Irgendwann muß Schluß sein mit der Nichtbauerei und es wird die Reißleine gezogen, alles plattgemacht und neu gebaut. Ja, das wird teuer, aber allemal besser als Nichtstun und Nichteröffnen. Meiner Meinung nach war dieser Zeitpunkt vor 2 Jahren schon erreicht, als sie keinen Termin mehr nennen wollten.

    Antworten
  6. Poppi

    zu Griechenland und Privatisierung:
    Das Gegenteil von Privatisierung ist ein staatliches Unternehmen. Und damit wird nicht mehr effizient gewirtschaftet sondern es bestimmt die Politik (die auch Dinge wie BER verantwortet). Privatisierungen sind ausserhalb der Infrastruktur eine gute Sache: Siehe Bahn, bei der es mehr Personalkosten als Umsatz gab. Siehe Post und Telekom. Siehe Lufthansa und Fraport. Zu sagen, Privatisierungen hätten nie funktioniert, ignoriert die Realität.
    Wenn Griechenland eine Chance haben will, dann muss es endlich vernünftig besteuern und das dann auch einziehen und zusätzlich in seinen staatlichen Aufgaben effizient sein. Und dazu gehören sicher auch Privatisierungen, wo sie denn sinnvoll sind.

    Antworten
    1. Madner Kami

      Privatisierung kann erfolgreich sein, ja, aber es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen staatlichen Betrieben und Privaten: Private haben Gewinn als Ziel, also die Erwirtschaftung eines Überschusses an betrieblichem Einkommen. Per definitionem kosten Private also immer mehr, als sie wirklich “wert” sind (die Kosten sind ja immer Selbstkosten + Gewinn und nicht nur Selbstkosten, wie bei einem staatlichen Unternehmen). Kosteneffizienz ist daher kein zwingendes Argument für private oder gegen staatliche Unternehmen, denn was der Private an Kosten senken kann, kann logischerweise auch der staatliche Betrieb senken und das dann ohne Gewinnzwang.

  7. Greg

    Hallo zusammen,

    das Spannende am Thema Griechenland ist die Erkenntnis die mir immer deutlicher wird, dass es gar nicht um ein zwischenstaatliches oder innereuropäisches Problem geht, sondern ganz offensichtlich um ein europaübergreifendes Gesellschaftsschichtenproblem. Das Staatsgetue ist doch nur die Bühne, auf dem das Theater aufgeführt wird.

    Es sind wahrlich spannende Zeiten!

    Antworten
  8. @CargobikeHH

    Weil Holgi etwas verwirrt war:

    Einbahnstrassen sind KEINE Streckengebote. Sie sollten grundsätzlich an jeder Kreuzung neu angeordnet werden. Freigabe für Radfahrer ist dabei ein Zusatzzeichen, gilt also nur in Verbindung mit dem Einbahnstrassenschild. Steht ein Einbahnstrassenschild ohne Freigabe dort ist das weiterfahren nicht erlaubt. In Tobys fall doppelt doof, da man einen umweg über +2 Ampeln nehmen muss.

    Fahrradstraßen hingegen sind Streckengebote, dort braucht es für die Aufhebung explizit ein Schild. Außerdem gibt es in Fahrradstraßen noch andere Vorteile, z.B. ist das nebeneinanderfahren auch mit Auto im Nacken erlaubt.

    Der Bereich den Toby ansprach wird demnächst im Zuge der erneuerung der Veringstrasse eh überplant. Die vorläufigen Pläne sehen an der Kreuzung aber nix neues vor.

    Das Busbeschleunigungsprogramm hier in HH ist tlw. echt das gegenteil von Tempo 30.
    In der langen Reihe (stark frequentierte Einkaufsstraße direkt am Hbf) ist aufgrund der Busbeschleunigung Tempo30 nicht möglich, die Busse sollen ja beschleunigt da durchfahren. Durchaus also Radfahrfeindlich.

    Holgi sollte sich mal unbedingt mit einem Verkehrsrechtsmenschen eine Sendung machen, gibt ja in Berlin genug expertise!

    Antworten
  9. scherno

    Holgi: Nutze das Geofancing, damit du beim “Payee” direkt im Laden schon diesen und die Kategorie eingetragen hast, spart Zeit

    Generell:

    podcast von bitsundso darüber
    http://www.bitsundso.de/bus322/481/

    es ist umsonst für studenten
    http://www.youneedabudget.com/blog/2014/ynab-is-now-free-for-college-students/

    iphone + ipad
    http://itunes.apple.com/us/app/you-need-a-budget-ynab/id372076250

    hilfeseiten
    http://www.youneedabudget.com/support/video/understanding-the-two-income-types

    übersicht
    http://www.youneedabudget.com/features

    hilfelinks
    http://www.youneedabudget.com/support/article/helpful-links

    Ich finde die App großartig, gerade das der Kontostand nicht das relevante ist, sondern das verfügbare Budget 🙂

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Ich bin ja noch etwas irritiert. Wenn ich meine Fixkosten (Miete, Abos etc.) verplant habe, schreibe ich dann immer nochmal einen passenden “Expense”-Eintrag, der die Kategorie dann auf null setzt oder lasse ich das einfach so stehen? Und was passiert beim Monatswechsel?

    2. Oliver Mark

      Hallo Holgi,

      genau, du machst für jede Budgetierte Summe einen oder mehrere Einträge.

      Dein Ziel ist es, am ende des Monates die Kategorie ausgeglichen zu haben. Also das diese dann auf 0 steht.

      Es gibt natürlich auch Kategorien, wo du ansammeln möchtest. Also z.b. Wenn du auf dein neues iPhone sparen möchtest dann legst du im Budget einen Betrag (z.b. 70€) im Monat fest und hast natürlich noch keinen Expense für das iPhone. Jeden Monat wird die Kategorie also immer größer angespart und nach 12 Monaten hast du dann genug Geld in der Kategorie und der Kauf bei Apple setzt die Kategorie dann auf 0.

    3. Oliver Mark

      Du kannst im Mac oder Windows Client von YNAB im Budgetbereich den kleinen Blitz anklicken.

      Dort findest du dann das QuickBudget, damit kannst du die Ausgaben des Vormonates, druchschnitt der letzten 3 oder aller Monate übertragen lassen. Das kann man für alle Kategorien, oder auch für jede Kategorie einzeln machen.

      Pro Monat: https://www.ynabcommunity.de/t/tipp-monatsbetrage-ubernehmen/133
      Pro Kategorie: https://www.ynabcommunity.de/t/tipp-kategorie-ubernehmen/134

    4. holgi Beitragsautor

      Hmm… Ich habe das Geld auf meinem Konto als “Income for Feb” markiert und dann alles verbudgetiert – aber wenn ich jetzt die Abbuchungen nachtrage (Rente, Miete etc.), sagt YNAB, mein Konto sei im Minus. Das ist es aber doch gar nicht *gruebel* O_o

    5. Oliver Mark

      Seeeeehr seltsam.

      Du hast am Mac in der Budget Übersicht bei “Income for Feb” also jetzt das Geld drin stehen,. Also z.B. 2000€

      Als Miete hast du dann 700€ Budgetiert und du gibst dann als Ausgabe für den Monat Feb. die Miete ein. Dann sollte die Kategorie auf 0, bei Outlofws deine Miete und dein Konto nicht auf Minus stehen 🙂

      Guck mal hier, so müsste das aussehen : https://www.ynabcommunity.de/t/der-thread-fur-holgi/135

    6. holgi Beitragsautor

      Ich glaube, ich habe meinen Fehler gefunden! Die 1000€, die ich als Einkommen für Februar eingetragen habe, habe ich eingetragen, nachdem die Februar-Miete schon am 31.1. abgebucht wurde, also eigentlich schon längst bezahlt war. Das heisst, ich habe sie sozusagen doppelt abgezogen. Meine Lösung wäre jetzt, die Kosten, die quasi vom Januar-Geld bezahlt worden sind, einfach nicht unter “Expenses” zu listen, sondern einfach unangetastet stehen zu lassen und in den März zu übertragen (und ggf. Ende Februar nochmal die Summen auf den Konten und in YNAB gleichstellen.

    7. Oliver Mark

      Also hast du zum 1.2 Feb gestartet und die 31. Miete ist in YNAB drin oder nicht?

      Das Problem ist dann vermutlich, das dein Konto ja zum 1.2 Feb im Minus war, wenn dein Einkommen noch nicht auf dem Konto war.

      Du könntest mit der Ausgabe/Einnahme “Starting” Balance so rumspielen, das du YNAB und deinen Kontostand in gleichstand bekommst.

    8. holgi Beitragsautor

      Ja, genau. Theoretisch war zum 1.2. so wenig drauf, dass ich meine laufenden Kosten nicht hätte decken können. Und wenn ich die jetzt eintrage, geht es natürlich ins Minus. Das muss sich anscheinend erst alles einrütteln hier 🙂

    9. Stef

      Freut mich, dass dir YNAB gefaellt und hilft. Es ist aber auch echt eine tolle Software…
      Mir haben am Anfang die Webinars sehr geholfen. Von denen gibts auf der Website auch Aufzeichnungen, du musst also nicht live mitmachen. “Dealing with different pay cycles” koennte dich interessieren…

      Anmeldung zu den Webinars:
      http://www.youneedabudget.com/support/training-and-education

      Aufgezeichnete Webinars:
      http://www.youneedabudget.com/support/article/introduction-to-ynab-class-materials

      Liebe Gruesse aus London und viel Spass beim YNABen 😉

  10. sternburg

    Holger, wenn Du wirklich mal eine Sendung mit dem Angehörigen der Fahrradstreife machst, dann wäre ich Dir von Herzen dankbar, wenn Du folgende Frage weiter leiten würdest.

    [Kontext]

    Ich benutze quasi täglich die Urbanstraße in Berlin-Kreuzberg. Das ist eine sechsspurige Straße mit Mittelstreifen. In jede Fahrtrichtung stehen zwei freie (minus Zweitereiheparker) Fahrspuren zur Verfügung. Die Straße ist bei weitem nicht ausgelastet. Auf beiden Seiten gibt es einen ehemaligen, seit Jahrzehnten nicht mehr sinnvoll benutzbaren Radweg, dessen Benutzungszwang von der Verwaltung längst aufgehoben wurde (sprich: Die Schilder “Radweg” sind abmontiert).

    Natürlich werde ich auf den gut 2 km quasi jedes Mal von irgendeinem Arschloch angehubt, weil ich es wage, auf der Straße zu fahren.

    Letztens fahre ich da so meines Weges, da bedeutet mir ein mich in seinem Polizei-PKW überholender (Streifen?-) Polizist, rechts anzuhalten. Mache ich natürlich und bin gespannt, was er denn von mir will. Hält der Tüp neben mir, lässt die Seitenscheibe runter, deutet gen Häuserzeile, blökt “Radweg!”, und fährt weiter.

    Nun die Frage: [/Kontext]

    Gibt es irgendwelche Pläne innerhalb der Polizei, auch mal die Polizisten (zumindest zeitweise) aus ihren Karren auf Räder zu bekommen, damit sie ihre eigene Autofahrerperspektive relativiert kriegen und mal mitbekommen, was auf unseren Straßen los ist?

    [Meinung]

    Ich weiß genau, dass die Berliner Straßenbullen einen harten Job haben und ich habe großen Respekt vor einigen von denen. Es gibt sicher geileres, als mit einem Opel, bei dem im Zweifel die Kohle zum Betanken knapp ist, irgendwelchen Jugendlichen in M-Klassen zu erklären, dass alle Regeln der StVO auch für sie gelten. Aber ich habe insgesamt leider nicht den Eindruck, die würden Radfahrer als zu schützende, gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrnehmen. Überhaupt nicht.

    Ich habe noch nie erlebt, dass ein Autofahrer, der mich in Handtuchbreite überholt, von einem dahinter fahrenden Polizisten angehalten wurde. Noch nie. Es aber oft genug erlebt.

    Wenn ich aber vor der Polizei fahrend – irgendwelchen Mondkratern im Straßenbelag des Weigandufers ausweichend – fast bis in die Mitte der Straßenbreite ausweiche, dann halten die mich an, um mich auf mein angebliches Fehlverhalten hinzuweisen. Weil ich doch bitte rechts fahren möge. Wohlgemerkt: Bei Gegenverkehr. Überholen also so oder so nicht möglich. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. [/Meinung]

    Antworten
  11. Robert

    Hallo Holgi

    Du sagtest in einer Deiner letzten Sendungen dass es nichts ausmacht wenn Radfahrer bei Rot über die Ampel fahren, weil von ihnen eben keine Gefahr für KFZ ausgeht. Aber sie gefährden sich doch selber durch diese, leider häufig auftretende, Unart. Um ein Mindestmaß an Sicherheit zu gewährleisten sollten sich doch ALLE Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten.
    Im übrigen frage ich mich was da bei euch in Berlin auf den Straßen los ist?! Bei uns (Oberbayern) sind die Radfahrer kein Problem, natürlich ist es manchmal nervig hinterher fahren zu müssen, aber grobe oder gefährliche Manöver beobachte ich hier eigentlich gar nicht, alle fahren brav hinterher bis man eben überholen kann ohne jemanden zu gefährden. Was man allerdings oft im Zusammenhang mit Mindestabstand sieht ist dass Busse und LKW unglaublich riskant überholen! Ach ja, in den letzten Jahren ist mir aufgefallen dass es bei Autofahrern scheinbar nicht mehr “in” ist den Richtungswechsel durch blinken anzuzeigen….

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      “Aber sie gefährden sich doch selber” – Das zu beurteilen, solltest Du den Radlern überlassen. Die haben in der Regel nämlich eine bessere Perspektive auf ihre Strecke als der Autofahrer, der sich ärgert, bei rot stehengeblieben zu sein und darum versucht, den Radler als sündig hinzustellen. Oder in anderen Worten: So lange der Radler nicht dich gefährdet, ist es auch nicht dein Problem. Dass Radler sich immer an alle Regeln zu halten haben, werde ich fordern, sobald alle Autofahrer das immer tun – also beispielsweise in 30er-Zonen auch 30 fahren 😉

    2. j0hn

      @holgi

      Willkommen im Kindergarten und die Autofahrer werden sich erst an die Regeln halten, wenn die Fahrradfahrer nicht mehr bei Rot rüberradeln.

    3. holgi Beitragsautor

      Das hat nichts mit kindlicher Naivität zu tun, sondern damit, Verantwortung von denjenigen einzufordern, die den größten Schaden anrichten. Und das sind eindeutig die Autofahrer.

  12. j0hn

    Da geb ich Dir Recht, dass die Autofahrer den meisten Schaden verursachen. Aber du hast ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn Du mit dem Finger auf andere zeigst und Dich selbst nicht an die Regeln hälst. Deine Argumentation bezüglich der Gefahr mag plausibel klingen ist aber unterm Strich nichts anderes als Pipi Langstrumpf Logik, Gesetzte kann man halt nicht nach privater Auslegung einhalten. (Kling voll CDUlike, ich weiß 😉 )

    Antworten
    1. holgi Beitragsautor

      Das stimmt. Gesetze werden immer und von allen gebeugt oder gebrochen und das wird sich auch nicht ändern. Die Frage, die für mich wichtig ist, ist, welche Auswirkungen ein solches Verhalten schlimmstenfalls hat. Und die sind bei Radlern über rot wesentlich weniger katastrophal, als bei Autos mit 50 in 30er-Zone.

      Ich zeige auch nicht mit dem Finger auf Autofahrer, um irgendwelche Schuld zuzuweisen, sondern weigere mich einfach bloß, mir deren dämliches Gejammer anzuhören, so lange sie nicht wenigstens einräumen, dass sie den größten Schaden anrichten. Dass Radler sich ja so schrecklich schlimm regelwidrig verhalten, kommt als Vorwurf eigentlich immer nur von Autofahrern, die man darauf hinweist, dass sie sich nicht der Verantwortung angemessen verhalten, die mit dem Autofahren einhergeht.

      Wenn Menschen “als Fußgänger” argumentieren und man ein wenig genauer nachfragt, kommt man übrigens fast immer dahin, dass sie eigentlich Autofahrer sind 🙂

    1. Robert

      Hmm…ich finde es kann nur funktionieren wenn sich alle an die Regeln halten, und unverbesserliche rücksichtslose Arschlöcher wird’s immer geben! Ich meine, natürlich richtet ein Auto mehr Schaden beim Radfahrer an als umgekehrt, aber ich möchte nicht in einer Welt leben, bzw fahren, in der Radfahrer bei Rot über die Ampel fahren. Schließlich möchte ich weder als Radfahrer überfahren werden, noch als Autofahrer einen Menschen verletzen oder gar töten! Ich meine, wir sollten doch alle irgendwie aufeinander “aufpassen”, sicher eine romantische Vorstellung, aber wenn jeder macht was er will würden wohl noch mehr Leute zu Schaden kommen.

  13. sternburg

    Ich kann jetzt nicht für alle Radfahrer sprechen. Nur für mich. Aber wenn ich über eine rote Ampel fahre, dann nur in solchen Situationen, in denen mich keine Autofahrer verletzten oder gar töten können. Weil nämlich kein Querverkehr in Sicht ist.

    Und sollte sich plötzlich ein Fußgänger entscheiden, die Kreuzung (bei grün für ihn) zu queren, dann kann ich mit meinem kleinen, wendigen und schnell abzubremsenden Rad auf ihn Rücksicht nehmen. Ich erzeuge bei diesem Fußgänger nicht mal Angst. Ich gefährde ihn nicht nur nicht, ich belästige ihn auch nicht.

    Das kann kein Kraftfahrzeug.

    Aber an der roten Ampel kleben gebliebene Kraftfahrer können, wenn sie mich kurz vor der nächsten Ampel eingeholt haben, mich maßregeln (und dabei tatsächlich mein Leben und meine Gesundheit gefährden). Dabei sind sie im Grunde nicht wütend, weil ich bei Rot gefahren bin. Sondern weil sie stehen und warten mussten.

    Irgendwo flog in letzter Zeit mal ein Zitat an mir vorbei, das sinngemäß aussagte, es sei kein Wunder, dass Autofahrer so auf Ampeln stünden. Schließlich manifestiere nicht mehr die Vorherrschaft über andere Verkehrsarten. Ich finde, da ist viel Wahres dran.

    Antworten
  14. Sascha

    Das Thema “Arschloch-Autofahrer” anzeigen gefällt mir.
    Ich wohne hier in einer ca. 40 Häuser Neubausiedlung und diese ist ringförmig angelegt, ohne Durchgangsverkehr, mit einer Zu-/Ausfahrt, deklariert als verkehrsberuhigte Zone (“Spielstraße”).
    Hier wohnen überwiegend junge Familien mit Kindern, in der Mitte ist ein Spielplatz.
    Und es ist erschreckend, wie viele Arschloch-Autofahrer hier wie in einer Einflugschneise reingebrettert kommen, oder mit 30 durch fahren. Ich stelle diese Leute dann immer zur Rede, und von “Stellen Sie sich nicht so an”, über “war doch nur 30”, “ist doch nix passiert” bis zur Androhung von Prügeln wenn ich so jemanden einen rücksichtslosen Penner nenne, ist alles dabei gewesen.

    Aber das interessiert mich nicht, denn im Zweifel fahren 1.500 Kilo Blech gegen 15 Kilo Kleinkind und da habe ich keine Lust drauf, sondern bin gerne Spießer. Leider hat die Stadt es versäumt die Straße baulich so zu gestalten, dass man abbremsen muss, zum Beispiel durch versetzte Parkbuchten. Vielleicht stellen wir demnächst 1-2 alte Bobby-Cars an den Straßenrand.

    Bin sehr gespannt, Holgi, wie es weiter geht 🙂
    Sascha

    Antworten
  15. Christian

    Das größte Problem, das die Griechen im Moment haben ist Deutschland und die deutsche Wirtschafts- und Sozialpolitik. Das größte Problem das eigentlich ganz Europa im Moment hat ist Deutschland und die deutsche Wirtschafts- und Sozialpolitik.

    Das kriegen die aber nicht gelöst. Egal wie viele Reformen die machen.

    Wir Deutsche kriegen das aber auch nicht gelöst (60 Jahre Exportweltmeister und 15 Jahre Agenda 2010 rollt man nicht mal eben so zurück). Wir haben ja nicht mal jemanden der das lösen will.

    Alle anderen Aktivitäten sind Makulatur. Da liegt auch das eigentliche “Presseversagen” begründet. Für eine funktionierende EU Binnenwirtschaft müsste Deutschland seinen Status als “Exportweltmeister” aufgeben und die durch Neoliberalismus und Agenda 2010 völlig ruinierte Binnennachfrage und Binnenkonjunktur wieder aufbauen. Das wird nicht passieren da “Im früheren Leben war ich eine schwäbische Hausfrau” Schäuble und Merkel das nicht einsehen und die Wirtschaft das gar nicht will.

    Weil ihr euch gefragt habt ob Griechenland wirklich so großen Einfluss auf die EU Wirtschaft hat. Eher nein.

    Das Problem das die “Troika” hat ist folgendes: alle Konzessionen die man Griechenland macht (Schuldenschnitt, Kredite etc.) werden die anderen wirtschaftlich am Boden liegenden Länder (Portugal, Spanien, Italien) auch haben wollen. Dadurch hat man dann einen Haircut auf EU-Ebene und das wird dann zu einem Riesenproblem – für die ganzen Investoren und damit auch für die Politik.

    Da ist das einzige was Griechenland wirklich sinnvoll tun kann tatsächlich aus dem Euro auszutreten.

    Antworten
  16. Jan

    Das Thema Geld ist bei uns ein leider immerwährendes, da meine Frau und ich vor kurzem ein Kind bekommen haben, sie jetzt in Elternzeit ist und ich als kleiner Angestellter kein Mördergehalt beziehe sondern mich ziemlich im Durchschnitt befinde. Also Mittelschicht par excellance.
    Wir versuchen seit Jahren verzweifelt im Umfeld einer süddeutschen Metropole (sind schon bei Pendelentfernungen von 1h Fahrzeit pro Richtung angekommen) ein Haus mit kleinem Garten für uns zu kaufen. Das grenzt an heute für uns an eine finanzielle Unmöglichkeit. Neubauten (MiniReihenmittelhäuser mit Kleinstgärten) fangen mittlerweile bei 400.000 Euro an. Gebrauchthäuser haben i.d.R. vergleichsweise riesige Gärten und kosten auch wieder 300.000 aufwärts + Renovierungskosten.

    Das sind Beträge, die es uns mit meinem westdeutschen Durchschnittsgehalt nicht ermöglicht, ein Haus zu kaufen, wenn die Eltern nichts dazuschießen. Insofern kann ich Eure Einschätzung gar nicht teilen, dass die Mittelschicht ihr Geld vielfach zurückbekommt, oder locker 20% abgeben kann.

    Das könnten wir nicht. Zumindest nicht, wenn wir mal eine bescheidene Immobilie haben möchten. (Und wir fahren nicht 2 mal im Jahr in Urlaub, haben ein 10 Jahre altes Auto, keinen Flatscreen, gehen kaum abends wenig weg und haben keine iphones.)

    Zieht man den Vergleich zu unseren Eltern, so war es meinem Vater mit einem durchschnittlichen Angestelltengehalt durchaus möglich,sich ein Haus bauen und abzuzahlen und eine 4-köpfige Familie zu ernähren. Das geht heute nicht mehr, wenn man keinen richtig gut bezahlten Job hat. Insofern hat sich da was geändert – auch wenns in Tobis oder Holgis Situation vielleicht nicht so durchschlägt. Und wegziehen ist auch keine Alternative… denn länger als 1h pro Richtung möchte täglich niemand pendeln… den Job mitnehmen und aufs Land ziehen ist sowieso ausgeschlossen auch wenn da genug Häuser frei sind.

    Wurde das Geld/bzw. Kaufkraft vielleicht doch umverteilt von unten nach oben? Und warum solidarisieren sich die Mittelschichtler trotzdem weiter mit der Oberschicht und wählen nicht griechisch? Würd ich mal gerne als Wrint-Folge verarbeitet sehen.

    Schönes Wochenende!

    Antworten
  17. Christian

    Das Problem ist auch was man da vergleicht. Vor allem welche Lebensumstände man hat.

    Was ich meinen Freunden und Bekannten vergeblich versuche zu erklären ist, das sie alle schon lange keine Mittelschicht mehr sind.

    Laut dem letzten Sozialbericht (in der Presse auch Armuts- und Reichtumsbericht) von destatis (Stand 2012) liegt der median über alle Einkommen bei 25.000 Euro, der median über alle “Vollzeitbeschäftigten” bei 35.000 Euro. Heißt 50% aller Beschäftigten in DE verdienen 25.000 Euro Brutto pro Jahr oder weniger, 50% aller Vollzeitbeschäftigten verdienen 35.000 Euro pro Jahr oder weniger.

    Wer 60.000 Euro Brutto im Jahr verdient gehört schon zu den obersten 18% der Einkommen. Ab 75.000 Euro ist man schon unter den obersten 8% der Einkommen.

    Die Hälfte der Deutschen bekommt 25,000 Euro oder weniger als Einkommen, knapp 70% der Deutschen bekommen 50.000 Euro oder weniger. Brutto. Wer mehr verdient als das ist bereits in einer sehr privilegierten Situation auch wenn er das selbst nicht glaubt.

    25 % leben von weniger als 50% des median (12.500 bzw. 17.500) und sind somit “arm”. 50% der Bevölkerung verdienen so wenig, dass sie keinerlei Ersparnisse haben. Auf die ‘obersten’ 20% entfallen 80% des gesamten ersparten oder investierten Reichtums.

    Bei wem sich Ehegattensplitting und Elterngeld lohnt, wer einen Ehepartner schlechter stellen kann (über die Steuerklasse) und somit eigentlich auf ein Gehalt ganz oder teilweise verzichten kann, und noch Geld hat um Immobilien zu kaufen der gehört nur noch der Definition nach aber nicht mehr faktisch gesehen zur Mittelschicht und ist eher in der Oberschicht zu sehen. Die Mietquote in DE ist fast 60%, aus gutem Grund.

    Die Realität der echten Mittelschicht heute ist das zwei Vollzeit arbeiten, wo bei euren Eltern nur einer gearbeitet hat und alle Investionen die einem im Alter nutzen oder echtes Vermögen aufbauen (Immobilien z.B.) viel schwieriger geworden sind.

    Dazu kommt noch die ‘Arbeitsverdichtung’. Mein Vater hatte pünktlich um 17:00 Uhr Feierabend einen Arbeitsweg von nicht mal zehn Minuten und konnte danach noch 3 – 4 Stunden “Eigenleistung” ins Haus investieren (die den Kaufpreis ja auch drückt). Heute ist de durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei 50 Stunden und die Wege deutlich länger. (Verdichtung auf Ballungszentren, Urbanisierung). Da ist man dann halt erst um sieben oder halb acht zu Hause.

    Ja, es geht uns im Vergleich immer noch gut, das ist aber auch so ein ‘in Afrika …’ Dingens. Den Wohlstand den sich unsere Eltern – auch aufgrund der Wirtschafts- und Sozialpolitik und der ‘Arbeitskultur’ aufbauen konnten, den werden wir aber nicht mehr in dieser Form haben.

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  18. Christian

    Interessant ist übrigens auch, das die harten Zahlen im neuesten Bericht fast völlig fehlen und durch viele Kapitel mit der Analyse der “subjektiven Wahrnehmung” der Verteilung ersetzt wurden. Man sollte sich aber auf alle Fälle mal den ersten Armutsbericht ansehen, da er Zahlen ab 1974 enthält und somit eine Statistik über 25 Jahre aufzieht.

    Dort kann man sehen, das das Inflationsbereinigte Äquivalenzeinkommen in den letzten 30 Jahren immer weiter gesunken ist obwohl Anhand der wirtschaftlichen Kennzahlen (wirtschaftliche Entwicklung, Wirtschaftswachstum etc.) eigentlich eine Steigerung zu erwarten gewesen wäre.

    Heißt für mich: das durch Wirtschaftswachstum erwirtschaftete Geld kommt nicht bei den “Erwirtschaftern” (Einkommensbeziehern) an, da deren Arbeitslohn inflationsbereinigt eher gesunken ist. Dann stellt sich halt nur die Frage wo das Geld gelandet ist.

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  19. insanelygreat

    Moin Toby und Holgi,

    ja, das ist gut ohne ständige Geldsorgen leben zu können denn ständige Sorgen machen Menschen kaputt. Jeder sollte so leben können und das wäre bestimmt auch möglich.

    Ich brauche mich nur auf der Arbeit unzusehen. Der Kollege links von mir hat zusätzlich zu seinem 40 Stunden Job noch zwei Nebenjobs um seinen Kindern ein schönes Leben und eine gute Ausbildnung zu ermöglichen.
    Dann komme ich mit meinem Ingenieursgehalt das locker reicht. Weil es nicht viele Ingenieure mit meinem Wissensstand was die internen Abläufe der Firma anbelangt gibt mache ich mehr als ich eigentlich tun soll und bin abends so im Eimer dass ich keine Computer mehr sehen kann. Ich würde lieber nur 35 Stunden arbeiten und entsprechend weniger verdienen. Geht aber nicht weil starrköpfige, deutsche Firma.
    Die Chefität dagegen hat mit fettem Einkommen und dickem Dienstwagen allergrößte Not durch ständige Umorganistation einen noch größeren Firmenerfolg zu verhindern 😉
    In dieser Aufstellung könnte ich mich als “Mittelschicht” ansehen, in Wirklichkeit bin ich aber schon weit darüber. Das muss ich mit immer wieder ins Gedächnis rufen. Würden Leute in der Situation meines Kollegen mehr verdienen hätten seine Kinder mehr von ihrem Vater. Würden ich und ein paar Kollegen meiner Gehaltsstufe kürzer arbeiten und immer noch genug verdienen könnte man jemanden ohne Arbeit einstellen und die Chefität würde es vermutlich gar nicht mehrken wenn sie weniger bekommen würde.

    Zu dem was Holgi zu Tempo 30 innerorts vorschlägt: Genau das habe ich neulich in Österreich gesehen. Am Ortseingang steht ein 30er Schild mit dem Zusatz “außer Hauptstraße: 50”. Perfekt! Ingesamt habe ich das Gefühl dass in Österreich das mit dem Verkehr und den Straßen besser klappt als hier und das obwohl zumindest der Betrieb der Autobahnen privatisiert ist. Kann vielleicht ein Hörer aus Österreich mal was dazu schreiben?

    Grüße,
    Christian

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  20. Feechen

    Der Herr Money Mustache hat zum Thema Geld eigentlich schon alles gesagt. “As it turns out, spending much less than you earn is the way to get rich. The ONLY way.” Und: “Happiness comes from many sources, but none of these sources involve car or purse upgrades.”
    Das Problem ist nur dass man so Geld-Themen immer reisserisch verpacken muss, sonst liest es keiner, und dementsprechend ist auch hier die URL:

    http://www.mrmoneymustache.com/2013/02/22/getting-rich-from-zero-to-hero-in-one-blog-post

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  21. Jan

    Moneymoustache kenn ich auch. Aber erstens wag ich es bezweifeln, dass man heutzutage noch mit sparen reich wird und zweitens:
    Wie oben steht, sinkt die Kaufkraft der meisten Bürger seit Jahren kontinuierlich und der Reichtum der oberen Prozente steigt. Da ist doch gefühlt was faul in der Verteilung. (“Es herrscht Klassenkrieg und meine Klasse gewinnt“ sagt Warren Buffett, einer der reichsten Milliardäre der Welt)
    Und das Ungleichgewicht in der Reichtumsverteilung sollte doch bitte nicht durch eine minimalistische und karge Lebensweise der Vielen (moneymoustache) kompensiert werden, sondern durch eine gleichmäßigere Verteilung des Reichtums unter der gesamten Bevölkerung.
    (Geht ganz einfach steuerliche Entlastung der unteren Einkommen und höhere Besteuerung der großen Einkommen.)

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  22. Christian

    Um sparen zu können muss als erstes mal genug Geld da sein. Man kann seine Lebensumstände in einer industrialisierten Welt nicht beliebig weit runterkürzen. Essen, Kleidung, Wohnung, Strom, Heizung und Mobilität sind schon einmal minimal erforderlich um am gesellschaftlichen (Arbeits)leben teilzunehmen.

    Bei einem weiten Teil unserer Bevölkerung ist nach Abarbeitung dieser Grundbedürfnisse das Geld schon alle. Trotz Aldi, Kik und 2 Stunden Pendelei pro Tag wegen der billigen Miete.

    Wer sparen kann hat bereits mehr Geld als er ausgeben muss. Dieser Zustand ist in Deutschland mittlerweile schon ein Privileg, das nur bestimmten Kreisen offen steht.

    Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist Sparen außerdem eher negativ. Gespartes Geld ist totes Kapital, das in der Volkswirtschaft nicht länger produktiv wirkt und negative Trends (Fehlallokationen wie ‘Blasen’) verstärkt.

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    1. holgi Beitragsautor

      “Wer sparen kann hat bereits mehr Geld als er ausgeben muss.”

      Das stimmt.

      “Dieser Zustand ist in Deutschland mittlerweile schon ein Privileg, das nur bestimmten Kreisen offen steht.”

      Ist es tatsächlich so (von den Hartzern und Aufstockern abgesehen) oder haben wir uns bloß ein Konsumverhalten angewöhnt, dass es so aussehen lässt? Mein Beispiel sind ja immer meine Eltern, die auch lange zu den Geringverdienern gezählt haben, deren Notwendigkeiten (Mobilität, Miete etc.) sich von denen heutiger Erwerbstätiger aber nicht wirklich unterscheiden, ihr Konsumverhalten aber sehr wohl. Meine Eltern haben regelrecht Entbehrungen hingenommen (zu Fuß gehen, statt Bus fahren etc.), um sparen zu können, und es hat funktioniert. Ich unterstelle mal ganz dreist, dass dies grundsätzlich jedem möglich ist, es nur erst erlernt werden muss – und wir daran scheitern.

  23. Jan

    “Ich unterstelle mal ganz dreist, dass dies grundsätzlich jedem möglich ist, es nur erst erlernt werden muss – und wir daran scheitern”

    Es liesse sich vielleicht recht einfach beweisen, wenn man vergleicht wieviel Holgis Eltern prozentual vom Gehalt für Wohnen, Energie, Mobililtät, Lebensmittel, Kleidung, Luxusgüter etc. ausgegeben haben und wie die Verteilung durchschnittlich heute aussieht. (Überleitung zu YNAB drängt sich auf 😉 )

    Ich glaube nicht, dass der Unterschied wirklich groß ist. Gibts dazu Zahlen? Gabs diesen Sozialbericht von DESTATIS auch schon 1970?

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  24. Christian

    Bzgl. Anzeigen von Autofahrern;

    Wenn das die Regel werden soll, dann sollte aber Fahrradfahrer ähnlich Autos mit Kennzeichen ausgestattet werden. So kann der Autofahrer bei Berechtigtem Interesse ebenfalls Anzeigen erstatten.

    Tatsächlich habe ich auf täglichen meiner Strecke aufgrund der Verkehrsführung keine Probleme mit dem Radverkehr wenn sich alle Teilnehmer an die Verkehrsregeln halten. Leider kommt es vor, das hin und wieder Radfahrer die 4-Spurige Straße 200m vor der Ampel überqueren, weil sie dadurch etwas Zeit sparen wollen.

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    1. sternburg

      Lass mich mal raten. Diese Radfahrer erdreisten es sich, zum Abbiegen auf die linke Abbiegespur zu wechseln, so als wären sie ganz normale Verkehrsteilnehmer? Statt sich gefälligst an der Ampel an der Fußgängerfurt anzustellen – schließlich hat man ja Zeit, sonst würde man Auto fahren? So in etwa?

    2. Anne

      Muss ich mir dann auch als Fußgänger demnächst ein Kennzeichen an den Mantel schrauben, damit die nötige Fairness gegeben ist? *kopfschüttelnd ab*

  25. Liebello

    noch eine kleiner Tipp @Tobi zum Thema ‘Gefahren beim Radfahren’ und ‘was sagt man eigentlich Leuten, welche mit dämlichen Ausreden kommen wie ‘war doch genug Platz, ist doch nix passiert’. Ich versuche es immer mit kleinen Geschichten (sofern mein Hirn mitspielt und mir in diesem Moment die passende bereitlegt, was leider nicht immer funktioniert), z.B. für diesen Fall: Stimmt, war genug Platz. Vor 5 Jahren habe ich das gleiche vor Gericht schonmal gehört, als ein Typ mich in einer engen Strasse überholt hat und ich gegen ein parkendes Auto geknallt bin. An den Schädelbasisbruch und die paar Tage im Koma danach kann ich mich auch nur noch schemenhaft erinnern. War wahrscheinlich wirklich genug Platz. Der einzige Unterschied zwischen der Situation damals und heute ist, dass der Typ nicht sagen kann ‘ist doch nichts passiert’ und ich ihn auch danach nicht am Bahnsteig, sonder vor Gericht wiedergetroffen habe…

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  26. Niklas

    Wegen Finanzsoftware: Ich benutze, nachdem ich lange Jahre ein Haushaltsbuch mit OpenOffice geführt habe, jetzt Star Money. Der Vorteil ist, das es sich die Buchungen direkt per HBCI von der Bank holt. In Star Money kann man die Buchungen dann in selbst gewählte Kategorien einsortieren. Dabei ist die Software auch “lernfähig”, d.h. die versucht nach einer Weile die Kategorie selbstständig zu erraten.

    Das Problem sind dann noch Barausgaben. Die tauchen ja erst mal nur mit “Geldautomat, 50 Euro” auf. Jede Barausgabe unterwegs mit einer App o.ä. zu erfassen ist mir zu nervig. Ich kann allerdings die Buchungen für Bargeldabhebungen nachträglich noch mit einer sog. Splitbuchung zerlegen und die Barausgaben von Hand eintragen. Ich versuche dann halt soviel wie möglich einzutragen, so dass es am Ende möglichst wenig nicht nachvollziehbare Barausgaben gibt. Je mehr man mit EC-Karte bezahlt, desto weniger Arbeit hat man natürlich damit…

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  27. MeraX

    Mein Fahrrad-Tipp zum Vogelhüddendeich:
    Wenn du ausm Hafen kommst (also etwa über die Spreehafenbrücke), dann links hoch zur Ernst-august-Schleuse, diese überqueren und dann den Deich (rechtsseitig) entlang bis zur Ampel, dort über die Straße und an der Hafenrandstraße (Verlängerung der Harburger-Chaussee) weiter vor bis zur Kreuzung mit der Georg-Wilhelm-Straße. Diese dann hoch bis zum VHD

    https://www.komoot.de schlägt eine Route am südlichen Ufer des Ernst-August-Kanals vor, aber der Weg ist eng und nicht asphaltiert.

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    1. Mat

      Ach.. ich fahr’, wenn ich aus Richtung Hafen komme immer beim Aldi lang. Komme so ziemlich genau da raus, wo ich wohne. 🙂

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