WR686 Der Staubsaugermythos

 

Darin: Vortragskonzepte – Sciencebusters Battle Royal Halbzeit zum KuipergürtelFeldhamsterMeta-Weltraumschrott – GeisterfischchenBlinkkomparatorBezos verkauft AktienKandidat für Planet 9 (dazu Florian) – Event Horizon Telescope (dazu Florian) – Interferometrie – SaharastaubmikrobenMarathonschädenPlutopanoramaKessler-Syndrom (Florians Artikel dazu) – Theory of Mind im HundDelfine prügeln Kraken – IgNobel in Graz – Dachs verbuddelt KuhSpinnen fressen mehrHirnwachstumGuter SexFilmbösewichte – Dossier: Nördlinger Ries

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18 Gedanken zu „WR686 Der Staubsaugermythos

    1. Andreas

      Zwei Gedanken zu den besprochenen Themen:
      – Hirnwachstum: Früchte essen macht erst ein grösseres Gehirn möglich, weil Zucker direkt vorliegt und nicht wie beim Blatt/Grassfresser erst durch Aufschluss der Stärke oder Zelloulose gewonnen werden muss. Aber Früchteessen benötigt mehr Intelligenz, weil nicht ständig verfügbar, was dann wieder ein grösseres Gehirn bedeutet.
      – Apollo und das Nördlinger Ries: die Apolloastronauten haben sicherlich deswegen im Nördlinger Ries geübt, weil hier in zahlreichen Steinbrüchen ihr Anschauungsmaterial bequem erreichbar war.

    2. Stephan

      Danke für die Sendung und den Link. Nachdem Florian schon einmal über die Gegend berichtet hat, waren wir letztes Jahr ein paar Tage in Nördlingen und im Ries unterwegs und können die Gegend nur empfehlen. Das Museum stand auch auf dem Plan, aber das Wetter war zu schön und deshalb fuhren wir mit dem Rad kreuz und quer zu interessanten Punkten rund um Nördlingen. Auch auf dem Geopfad stehen viele Tafeln mit anschaulichen Beschreibungen zur Geologie, die einen Museumsbesuch nicht zwingend nötig machen. Wir haben aber noch ein paar Ziele offen und kommen sicher noch einmal in die Gegend, dann geht es auch in das Museum. Und nach einem Rundgang auf der Stadtmauer in den Biergarten;). Danke und gegen einen Beitrag über das Ries hätte ich nichts einzuwenden. Bis dahin alles Gute.

  1. Bernhard Schmalhofer

    Zum Thema Wissenschaftskommunikation fällt mir das Audio-Programm von Brian Cox ein. The Infinitite Monkey Cage, http://www.bbc.co.uk/programmes/b00snr0w, schafft es zugleich intelligent und komisch zu sein. Eine absolute Empfehlung!

    Etwas genervt bin ich vom Thema Verschwörungstheorien. Sind Chemtrails und Killerplaneten wirklich so interessant, dass man sie gefühlt in jeder Episode erwähnen muss?

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  2. Fabian

    Leider ist hierbei der selbe Link hinterlegt.
    Theory of Mind im Hund – Delfine prügeln Kraken
    Dabei hätte ich zu gern die prügelnden Delfine gesehen. ^^

    Gruß
    Fabian

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  3. Stefan Wagner

    Nachtrag: Ob 400 Mio. Tonnen 70 Mrd kg entsprechen können sollte man eigentlich ohne größere Physik und Mathkenntnisse verneinen können.

    Von der Zeit abgesehen (Stunden, Tage, Wochen etc.) und Entfernungen, wo man für alle möglichen Größen eigene Begriffe benutzt (Kilometer = 1000 Meter geht noch, aber dann Centimeter, Millimeter) sind die meisten Alltagsgrößen in 1000er-Faktoren organisiert: Tonne – kg – g – Milligramm, so dass sie 1:1 auf das Zahlensystem passen mit Kilo, Millionen, Milliarden.

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  4. njorg

    Thema Weltraumtourismus: Dürfte es nicht viel mehr um die Möglichkeit gehen, einmal die Erde aus dem All sehen zu können? Schwerelosigkeit ist sicher auch spannend, aber ist ja letztlich eine rein physische Erfahrung, die man ja auch anderweitig simulieren kann.

    Was die Sinnhaftigkeit des ganzen angeht, habe ich die ganzen Astronauten im Ohr, die immer davon berichten, wie sie ein Stück weit Demut und ein Gefühl für die Zerbrechlichkeit der Erde empfinden, wenn sie unseren Planeten so klein im weiten Raum sehen. Ein mehr Demut unter den Reichen und Mächtigen kann sicher nicht schaden.

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  5. Christian

    Lieber Florian,
    Zum Thema Nierenschaden nach Marathon:
    Ich kann die Studie leider gerade nicht finden, aber üblicherweise wird in der Labordiagnostik der Niere die Kreatinin-Konzentration im Blut untersucht. Kreatinin Kommt aus dem Muskel und ist der Rest, der übrig bleibt, wenn Kreatinphosphat erst zu Kreatin und dann eben zu Kreatinin verstoffwechselt wird. Dieser Vorgang dient dazu, kurzfristig ATP zu regenerieren, was für die Muskelaktion nötig ist. Dieser Wert steigt *immer* nach Muskelarbeit und sicher trägt Dehydratation nach einer Ausdauerleistung dazu bei, dass dieser Wert steigt und deshalb überrascht es nicht, dass kurze Zeit nach solchen Leistungen ein Laborbefund wie bei einem Nierenschaden entsteht. Meistens ist dabei die Niere jedoch kerngesund, dieser Wert fällt dann wie von Florian beschrieben bald wieder ab. Anders als bei dieser falschpositiv-Konstellation kann aber nach muskulären Höchstleistungen (z.B. einem Marathon) ein Muskelschaden (bzw. Eine “Muskelauflösung”=Rhabdomyolyse) auftreten, bei dem u.a. Myoglobin (ein Muskelprotein), Kalium und Phosphat austreten. Die Ausscheidung dieses Proteins kann auch gesunden Nieren große Schwierigkeiten machen (vor allem im angesäuerten und dehydrierten Zustand nach großen muskulären Anstrengungen) und tatsächlich eine sog. Tubulopathie hervorrufen, die ohne entsprechende Terapie sogar zu einem langfristigen Nierenschaden führen kann. Das nennt man Crush-Niere und tritt z.b. Auch bei Kraftsportlern/Cross-fit-Sportlern und manchmal eben auch nach dem Marathon auf.
    Zum Thema “Kotzen nach Marathon”: das ist auch ein ziemlich bekanntes Phänomen und man muss nur Videos von Zieleinläufen ansehen um festzustellen, dass es praktisch jedem nach einem Marathon/Iron man so geht. Grund hierfür ist die berühmte Lactat-Azidose, die nach anaeroben Leistungen (ich weiß, eigentlich suboptimal bei ausdauersport) auftritt. Sich zu übergeben hilft dem Körper vereinfacht gesagt, sich einiger überschüssiger Protonen (Säure) zu entledigen und schneller wieder in einen gesunden Blut-pH-Bereich zurückzukehren.

    Ich bin unterwegs und tippe vom Handy, kann aber gerne mehr Erklärung und Quellen von zuhause aus nachliefern.

    Liebe Grüße,

    Christian

    P.S.: danke für euren Podcast, hat mich gerade auf der Bahnfahrt hervorragend unterhalten 🙂

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  6. Alderamin

    Zu Jeff Bezos: er verkauft seine eigenen Amazon-Aktien, um Geld in seine eigene Firma Blue Origins zu stecken, mit der er Geld durch Weltraumtourismus verdienen will.

    http://www.manager-magazin.de/koepfe/amazon-jeff-bezos-verkauft-aktien-fuer-raumfahrtprojekt-blue-origin-a-1142096.html

    Zunächst nichts ungewöhnliches, er will einen neuen Markt erschließen, suborbitale Flüge (den gleichen wie Richard Branson, der schon seit etlichen Jahren an seinem SpaceShip-2 werkelt, immer noch keinen Termin für den ersten bemannten Flug nennen kann, aber schon zwei tote Mitarbeiter zu beklagen hat). Bei Bezos scheint es wie am Schnürchen zu laufen, er hat mehrere unbemannte Flüge seiner New-Shepard-Rakete erfolgreich durchgeführt und auch demonstriert, wie er im Falle eines Unfalls die Kapsel retten kann (die Raketenstufe überstand die Absprengung der Kapsel unerwarteterweise unbeschadet und landete wieder auf ihren Kufen). Darüber hinaus plant er eine sehr viel größere Rakete New Glenn, die mit 82-95 m (je nach Stufenkonfiguration) fast so groß wie die Saturn V (110 m) sein wird, 45 Tonnen in eine Erdumlaufbahn hieven soll und deren erste Stufe ebenfalls wiederverwendbar sein soll. Hier tritt er in direkte Konkurrenz zu Space-X, deren Falcon Heavy knapp 64 Tonnen in die Erdumlaufbahn bringen soll und ebenfalls teilweise wiederverwendbar sein wird (1. Stufe und Booster).

    Ist das moralisch und ethisch wertvoll? Denke schon, Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und senkt die Preise. Die etablierten Weltraumagenturen haben es nicht hinbekommen, die wirtschaftliche Wiederverwendbarkeit von Raumfahrzeugen zu etablieren (das Shuttle war ein Wartungs-Monster und hat 14 Astronauten das Leben gekostet, trotz der immensen Finanzmittel, die hinein gesteckt wurden), und nun haben sich einige Pioniere der freien Wirtschaft entschlossen, just dies umzusetzen. Nur so wird jemals eine dauerhafte Präsenz von Menschen im Orbit, auf dem Mond, Mars oder anderswo im Sonnensystem möglich werden. Ein günstigerer Zugang zum Weltraum hat Vorteile weit über den privaten Snobbismus einiger Millionäre hinaus. Auch die Forschung profitiert davon, Starts von Satelliten und Raumsonden werden günstiger werden, die Kosten der Rakete machen oft den größten Teil der Missionskosten aus.

    Die suborbitalen Hopser der New Shepard und des SpaceShip 2 werden sich wohl selbst finanzieren, die sind lange nicht so teuer wie echte Weltraumflüge (Größenordnung 150 T€/Person, später vielleicht die Hälfte), dafür gibt es bereits lange Wartelisten. Da geht es dann auch nicht nur ums schwerelose Schweben, sondern um den Überblick aus zehnmal größerer Höhe, umgeben von der Schwärze des Weltalls die Krümmung der Erdoberfläche zu sehen. Es gibt da ein nettes Video vom New Shepard:

    https://www.youtube.com/watch?v=zI_Yda6BW-0

    Das ist schon was anderes als ein Flug mit dem Kotzbomber.

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