WR115 Holger ruft an: Bei Sina (manomama) Trinkwalder

Sina hat ein ökosoziales Bekleidungsunternehmen gegründet. Es heisst manomama und eigentlich habt ihr eine ausführlichere Einleitung verdient, aber ich hab meine Notizen zuhause vergessen.

86 Gedanken zu „WR115 Holger ruft an: Bei Sina (manomama) Trinkwalder

    1. Patrick Hennig

      Ja, muss ich auch sagen das es ein äußerst ungünstiges Timing ist.

      Höre gerade den Podcast. Und weil ich so fasziniert bin von dem was Sina erzählt wollte ich doch auch mal auf der Webseite rumstöbern..und ich sehe nichts.

      Hättest den Podcast vielleicht noch 2 Wochen verzögern sollen, auf der Webseite steht ja Ende Oktober wieder erreichbar.

      Aber ansonsten schöner Podcast und werde ich weiter empfehlen.

      —Patrick

  1. André

    Danke für diese Aufklärungsarbeit über Kleidung. Ich dachte immer es wäre ein Naturgesetz, dass die Jeans im Innenschenkel nach 2 Monate kaputt geht.

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    1. BrEin

      Ja, ich auch.
      Ließ auch erst bei mir nach, nachdem ich gehörig abgenommen hatte.

      Hatte mich auch lange Zeit über diese Sollbruchstelle geärgert.

  2. Bruce Mangee

    Schönes Interwiev.
    Eine sehr sympathische Unternehmerin, der ich viel Efolg wünsche.

    Probier mal meine nächste Jeans bei denen zu kaufen …

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    1. Christian

      Dem kann ich mich nur anschließen. Es ist so schade, dass es nicht mehr Leute wie Sina gibt. Es ist auch verdammt schwer Arbeit in einer Firma zu finden, die so ein ökologisches Bewusstsein hat wie dieses Unternehmen.

      Einfach klasse, hab den Podcast sehr genossen und direkt noch die erwähnte Doku “Der Preis der Blue-Jeans” angeschlossen:
      https://www.youtube.com/watch?v=r7lQDL7n3DU

    1. manka

      in jedem Fall wird meine nächste Hose von Manomama sein, da auch bei mir, der nicht sonderlich beleibt ist, zwischen den Beinen die Hosen als erstes aus dem Leim gehen. Die 3:1 Bindung will ich in jedem Fall testen.

    2. manka

      ach ja nochwas – macht doch bitte noch eine Sendung und schweift so viel und weit ab wie nur irgend möglich – danke 🙂

    3. rainaah

      +1

      Ich empfand Sina auch als überaus interessante Gesprächspartnerin, die noch einiges mehr erzählen könnte. 🙂

  3. Thomas

    Ich finde es sehr seltsam, dass diese Person, Unternehmerin, Eigenheimerin, Oberklasse-PKW-Fahrerin, Vielurlauberin, wegen ihrer Nähmaschinen regelrecht die Öffentlichkeit anbettelt.
    Das gehört sich nicht!

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    1. BrEin

      Ahhh!
      Das ist also einer dieser Trolle, von derm im Podcast die Rede war.

      Gut dass es auch dafür ein Beispiel gibt.

  4. Sina

    @Frank, Gurktier & Patrick Henning

    Manchmal ist das so, dass Dinge länger benötigen. Eigentlich dachten wir, die Halle 3 ist schnell ausgebaut. Laut Plan würden wir seit 4 Wochen dort schon nähen. Aber wie es nunmal mit Plänen so ist – sie müssen nicht stimmen 😉 Wir arbeiten heiß daran, dass es bald losgehen kann. Wenn ihr wollt, könnt ihr uns gerne auf http://www.facebook.com/manomama oder auf Twitter und @manomama folgen – ich schrei da dann, wenns offen ist 😉

    Liebe Grüße aus der Halle 3, die heute übrigens die Außenfassade aufgerissen bekommt, damit meine Ladies mehr Licht haben, wenn sie dort arbeiten…

    Sina

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  5. benjamin

    Schoene Folge mit einer ueberaus charmanten Gespraechspartnerin. Bin selbst in einer Hosenkuerzerei beschaeftigt und kann was sie sagt bestaetigen, das ist
    schon echt hart verdientes Geld. Macht mich stolz, da zu arbeiten: ich kann Sachen reparieren.
    Super muss es aber auch sein wenn man so geschaeftstuechtig ist wie Sina!

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  6. Lars

    Sehr interessantes Gespräch!

    Die Sache mit den Schlüsselkindern sehe ich allerdings etwas anders. Ich wurde selbst früh zur Selbstständigkeit erzogen und bekam meinen Haustürschlüssel in der Schultüte. Das ging damals nunmal nicht anders. Das ist nicht schön, aber war eben so. In meinem Bekanntenkreis gibt es genügend Gegenbeispiele von Menschen, die immer mindestens ein Elternteil zuhause hatten und die selbst als Erwachsene noch extrem unselbstständig sind.
    Ich denke da kommt es eher auf das Klima in der Familie und die Rahmenbedingungen an, als darauf, ob Kinder nun den halben Tag allein sind, oder nicht.

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  7. kickino

    Grandios! Das beste Interview seit langem!
    Bitte mehr Podcasts mit ihr (oder über andere sozial-krtische Themen, gibt doch sicher noch andere Unternehmer wie sie, in anderen Branchen?)

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  8. jEN

    Interessantes Gespräch, bin schon sehr auf Holgis Erfahrungsbericht gespannt. Dank leichter X-Beine halten normale Hosen bei mir allerhöchstens 12 Monate, bevor sie durchgescheuert sind.

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  9. Hyperkeks

    Super. Wünsche Manomama viel Erfolg und ich hoffe das viele ihrem Beispiel folgen und so ein H&M-Dreck irgendwann gesellschaftlich nicht mehr funktioniert.

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  10. Joachim Mairböck

    Super! Eine tolle Sendung.

    Noch was dazu passendes, wenn noch jemand Schuhe braucht: http://www.gea.at/

    Der Heini Staudinger ist auch ganz ähnlich drauf wie Sina und produziert gute Schuhe und Taschen im niederösterreichischen Waldviertel. Von den GEA-Shops, wo die verkauft werden, gibts auch ein paar in Deutschland.

    @Holgi: Vielleicht wäre Heini Staudinger auch mal ein Gesprächspartner für dich.

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  11. BrEin

    Das war der beste Podcast den ich je gehört habe.
    Habe ihn mit Begeisterung gehört und werde ihn weiterempfehlen wo ich nur kann.

    Ich bin mir sicher, dass Frau Trinkwalders Geschäftsfähigkeiten die meinen bei weitem überschreiten, aber dennoch muss man ihr raten, auf der Einnahmenseite ein Plus zu erwirtschaften. Zumal wenn es der Markt hergibt. Sicher nicht bei den DM-Taschen aber bei den Bekleidungen. Einfach um das Risiko eines Bankrottes zu mindern. Außerdem wird sicher auch ihr Guthaben aufgebraucht sein.

    Ansonsten wünsche ich ihr sehr sehr viel Erfolg.

    Gruß
    BrEin

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  12. Carsten

    Eine tolle Sendung und eine wirklich bemerkenswerte Frau. Ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute…

    PS: Frau Trinkwalder, Sie haben einen Paten mehr.

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  13. grano salis

    Eine lokale, sozial und ökologisch verantwortliche Fertigungsweise finde ich unbedingt unterstützenswert, und eine Einstellung gegenüber Menschen und Geschäft, wie Sina Trinkwalder sie hier mit Verve präsentiert, ist mir sympathisch. Insofern wünsche ich ihr mit ihrem Unternehmen Erfolg. Ich kann allerdings nicht glauben, dass sie aus purem Idealismus hunderttausende Euro eigenes Vermögen in eine Unternehmung steckt, die keinen Gewinn abwirft, wenig Kapital aufbaut, und jederzeit scheitern könnte. (Warum übrigens wurde nicht die Wirtschaftsform einer Genossenschaft gewählt?) Umso mehr glaube ich, dass sie sich, ihr Unternehmen, und ihre Marke hervorragend verkauft.

    Zu raten wäre allerdings, dass sie das Marketingsprech, das gelegentlich noch durchkommt, soweit wie irgend möglich ablegt. Siehe z.B. [0:21:07] : Vollständiges Recycling ist nicht möglich, weil Leonardo da Vinci kein perpetuum mobile erfinden konnte – ? Hört sich vielleicht für manchen gut an, ergibt aber keinen Sinn. (Sicher, vollständiges Recycling ist meist nicht möglich oder zumindest nicht lohneswert. Aber perpetuum mobile und Leonardo, das ist Buzzword-Bingo für Analogiedenker.) Wer eine solche Rhetorik benutzt, sollte sich nicht beklagen, dass die Leute zu wenig denken.

    Etwas Unbehagen bereitet mir zudem, die industrielle Arbeitsteilung damit zu rechtfertigen, dass man jeden Menschen nach seinen Fähigkeiten behandeln solle. Ich möchte nichts unterstellen, mein Problem damit ist nur, dass genau diese Argumentationsweise auch als zynisch-geschmeidige Rechtfertigung für Arroganz und sozialen Chauvinismus dienen kann.

    Ansonsten schließe ich mich den anderen Kommentaren an: Ein interessantes Thema und ein unterhaltsamer Gesprächspartner (gibt es das Wort “podcastogen”?), es macht Spaß zuzuhören.

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    1. Christoph

      Ich finde die Frau Trinkwalder hat stellenweise einen arg belehrenden, andererseits einen aggressiv-zynischen Ton drauf (erinnert mich an eine Kunstlehrerin von früher) und der Sympathiefaktor leidet doch sehr darunter. Außerdem passt es nicht gut, die pösen, pösen Geschäftsmodelle anderer (zu Recht) auseinanderzunehmen, sich selbst und sein Unternehmen aber durch eine Art Überkompensation (alles geht in die Gehälter der Angestellten usw.) unnötigerweise an den Rand des Abgrunds zu manövrieren.
      Es treibt auch den Nachhaltigkeitsgedanken ad absurdum, wenn man sich als Studienabbrecherin über BWL mokiert und andererseits durch laienhafte Führung die Arbeitsplätze gefährdet. Denn es ist zwar richtig, dass aus so einem Studiengang gefühlt 99% Pfeifen rauspurzeln. Das heißt aber noch lange nicht, dass man ohne Fachwissen in Unternehmensführung (die man im BWL-Studium, wenn man es denn ernst nimmt, durchaus erwerben kann) erfolgreich kann, was im Fall monomama auch eindrucksvoll demonstriert wird.
      Beispiele:
      Konzentration aufs Tagesgeschäft statt stragischem Weitblick (Baumaßnahmen, Shop), mangelnder Überblick über die Geschäftszahlen, immer wieder privates Geld nachschießen, keinerlei Eigenkapitalaufbau und damit sehr hohe Abhängigkeit von PR und Spenden (da ihre Produkte nicht wettbewerbsfähig sind und nicht kostendeckend gearbeitet wird), Abhängigkeit vom DM-Großauftrag (eigentlich auch eine PR-Maßnahme seitens DM), diesen Podcast veröffentlichen lassen und gleichzeitig keine Aufträge annehmen können usw. usf.
      Es ist zwar auch eine Riesenleistung, die Kunden so zu bequatschen, dass sie GLAUBEN dass manomama erfolgreich ist und dass sie in einer Art Kollektivstundung monatelang die Füße still halten und noch für Nähmaschinen Geld schenken, statt verdientermaßen die Amtsgerichte zu bemühen. Aber letzten Endes hat Frau Trinkwalder so die (angeblich verhasste) Marketingbranche nie verlassen.
      Da drängt sich (zumindest mir) der Gedanke auf, Frau Trinkwalder sollte sich innerhalb von manomama als Marketingchefin einrichten und die Geschäftsführung fähigeren Leuten überlassen. Zum Wohl der “Ladies”.

    2. Christoph

      “Noch nicht” mal BWL, Holgi. Zu mehr als Maschinenbau hat es bei mir nicht gereicht. Du siehst ja, was man davon hat: Da reichen einem holgi und grano salis die Hand und führen den dummen, alten Mann über die Straße. Dabei ist dem längst klar, dass etwaige Missverständnisse auf so grundsätzlichen Geschichten basieren wie Wirtschaft!==Kapitalismus bzw. Wirtschaft!==Neoliberalismus. (Dass die BWL an deutschen Hochschulen die entsprechende “Färbung” sehr wohl aufweist ist mir bekannt.) Und so könnt ihr mein erstes Posting mal vor dem Hintergrund auf euch wirken lassen. Die Firmenphilosophie von manomama mag demnach noch so vorbildlich sein, die konkrete Umsetzung im Unternehmen kann mich nicht begeistern.

    3. Christoph

      @alexx und holgi
      Nein, anscheinend merkt der Holgi das leider nicht. Auch er als Redeprofi hat sich schlichtweg belabern lassen und ist in hohem Maße anfällig für die s.g. “schlechte Menschenkenntnis”. Wer das kritisiert, oder die Menschen die derart falsch eingeschätzt von ihm über den Klee gelobt werden, MUSS halt ein Troll sein, ein böser BWL-Heini, Kapitalismusprediger etc. Und so landet neben manomama im Podcast unvermeidlicherweise auch eine Nespressodüse in der Küche, die Ursachen sind dieselben: Tausche Recherche und Sachverstand gegen Vertrauensseeligkeit gegenüber Lebenskünstlern, die, erfahren in der Manipulation, geadelt durch das Versagen an der Konvention (“Studienabbrecher”), das Underdog-Image stets auf der eigenen Seite haben gegen vermeintliche angepasste Spießer wie mich. Warum ich als so ein Subjekt wie ich dann (regelmäßig übrigens, Danke dafür!) ausgerechnet WRINT hört, reißt anscheinend in keinster Weise Widersprüche auf. Immerhin gibt es für Holgi den höchsten Respekt meinerseits (und das gehört zu den mannigfaltigen Dingen, die man von Holgi lernen kann), dass er im ein oder anderen Fall (Nespresso, s.o.) nach einer gewissen Karrenzzeit wenigstens die Eier in der Hose hat und zuzugeben kann, dass er voll daneben lag und auf Geschwätz hereingefallen ist. Vielleicht ja auch noch im Fall “manomama”. Eines fernen Tages einmal.

    4. Alexx

      Grundsätzlich halte ich es nicht unbedingt für die Pflicht eines privaten Podcastmoderators, seine Gesprächspartner zu weit zu durchleuchten, aber an einigen Stellen hätte ich schon ein Nachhaken erwartet, z.B. was den Taschen-Auftrag von DM betrifft. Es hätte mich einfach interessiert, wie man neben dem Tagesgeschäft so ein Auftragsvolumen mit einer vergleichsweise bescheidenen Ausstattung bewältigt.
      Man erwartet bei einem Label, das sich einen ökologischen und humanitären Anstrich gibt, einfach hohe Transparenz. Das muss sich auch ein Lebensmittelhersteller gefallen lassen, der sich der Biozertifizierung unterzieht.

    5. holgi Beitragsautor

      Ich stelle halt die Fragen, die mich interessieren. Frag doch einfach direkt mal bei Sina nach 🙂

    6. anonym

      hi Christoph,

      ich befürchte, dass du Recht hast. Wobei mir das sehr schnelle Wachstum der Firma am ehesten spanisch vorkommt sowie das Schließen(!) des Shops und das (zumindest offizielle) Herausschießen der ganzen Gelder an die Mitarbeiter. Aber ich reg mich nicht auf. Bin selber angestellt und will das auch bleiben. Das ist viel einfacher als so nen Laden aufzuziehen und das Risiko zu tragen.

      Übrigens, ein Produkt herzustellen das eben gerade keine Sollbruchstellen hat, keine songenannte geplante Obsoleszenz ist aus wirtschaftlicher Sicht einfach nur dumm und nicht nachhaltig. Viel Spaß beim Untergang wenn die ganzen Öko-Bio-Gutmenschen alle ihre Hosen haben. Die Armen müssen zum KIK und können sich so teures Zeug leider nicht leisten und haben auch keinen Sinn dafür.

      Übrigens müsste solch ein Unternehmen europäisch ausgerichtet sein. Auch das ist es nicht. Dabei wäre es so einfach den Shop in 10 Sprachen zu übersetzen, nein warte, der Shop ist ja geschlossen…

      Rant END

    7. holgi Beitragsautor

      Es ist sehr wohl nachhaltig, auch aus wirtschaftlicher Sicht, denn es verbraucht nicht, wie unser System von immer kürzer werdenden Produktzyklen, zwingend mehr Ressourcen, als vorhanden sind. Es ist halt nur nichts für BWLer, die nicht gelernt haben, länger als bis zur nächsten Bilanz zu denken.

      Ich wüsste ja gerne mal, warum manche Menschen sich mit solcher Vehemenz gegen alternative Wirtschaftsmodelle wehren, dass sie, in Ermagelung normaler Argumente, immer gleich eine Verschwörung unterstellen müssen. Habt ihr den Kapitalismus unserer Tage als Religion verinnerlicht?

    8. manka

      Geplante Obsoleszenz ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit.
      Sicher, für die Firma bedeutet es, regelmässig neuen Scheiss verkaufen zu können, für den Rest ist es einfach nur dumme Verschwendung.
      Wenn die Firma nachhaltig Bestand haben möchte, sollte sie sich ein anderes Modell als Sollbruchstellen überlegen. Z.B. war es früher mal normal Dinge zu reparieren, ja sie so zu konzipieren, dass man sie reparieren kann.

    9. holgi Beitragsautor

      Gemessen am ökonomischen Zeitgeist, ist Nachhaltigkeit durchaus dumm, denn sie verhindert Wachstum – jedenfalls in einer Größenordnung, das Investoren zufriedenstellt. Gleichzeitig verhindert dieses Wachstum allerdings auch Innovation, weil die Nachfrage sich gleichsam selbst schafft, indem Produkte unnötigerweise ersetzt werden müssen.

    10. Alexx

      Es ist selbstverständlich lobenswert, wenn ein Unternehmer versucht, andere Wege zu gehen, nachhaltig und ökologisch produziert und Menschen beschäftigt, die der Arbeitsmarkt bereits abgeschrieben hat.
      Aber:
      “Die Armen müssen zum KIK” – ist zwar etwas überspitzt ausgedrückt, aber auch für mich das Stichwort. Selbst wenn ein Kleidungsstück länger hält, ist es für viele Leute unerschwinglich, sich mit der nachhaltigen Mode auszustatten. Man benötigt nicht nur eine Hose und ein T-Shirt, und gerade Kinder wachsen schnell aus allem heraus.

      Es bleibt also mehr oder weniger das Privileg der wohlhabenden LOHAS-Klientel. Dass derzeit viele clevere Unternehmer auf den Zug aufspringen, für diese kaufkräftige Konsumentengruppe zu produzieren, ist leicht nachvollziehbar, ebenso die Taktik, dazu die Mittel des viralen Marketings einzusetzen, bis hin zum crowd funding.

    11. Lars

      Ich verstehe das Problem nicht. Wenn die Leute nicht ordentlich bezahlt werden, können sie sich nur Billigscheiß leisten und deshalb soll man nichts Ordentliches zu vernünftigen Konditionen produzieren und dabei seine Mitarbeiter richtig bezahlen?
      Irgendwo muss man doch anfangen, oder?

  14. Ozgo

    Ich kann allerdings nicht glauben, dass sie aus purem Idealismus hunderttausende Euro eigenes Vermögen in eine Unternehmung steckt, die keinen Gewinn abwirft, wenig Kapital aufbaut, und jederzeit scheitern könnte.

    Warum? Mal im Ernst, das interessiert mich wirklich. Nicht wegen Sina Trinkwalder sondern weil ich mich frage woher diese “Der Mensch ist nicht so altruistisch”-Doktrin kommt.

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    1. Ozgo

      Nachtrag: Mich persönlich wundert zum Beispiel viel mehr wie Leute in der Lage sind aus purer Geldgier ein Unternehmen aufzubauen und enorm viel Energie und Zeit darein zu investieren. Dass man aus dem Gefühl (wohlgemerkt dem Gefühl) was sinnvolles zu tun und anderen Menschen zu helfen die Kraft zu sowas hat, versteh ich ein Stück weit, aber nur für Geld !?!?!

  15. Kai

    Danke Holgi,
    das war wirklich mit Abstand der beste Podcast bis dato! Ich würde sehr gerne mehr zu diesen Themen (Soziale Verantwortung, Unternehmer, etc) hören.

    Frau Trinkwalder ist eine faszinierende Persönlichkeit und man kann ihr nur allen Erfolg dieser Erde wünschen, denn dieser kommt den Menschen zu gute!

    Mir ist in diesem Zusammenhang auch ein Unternehmen bekannt, das ökologische Schulranzen, Federmäppchen etc. produziert.

    Vielleicht hättest Du ja Lust mit denen auch mal ein Gespräch aufzunehmen, die Lederproduktion und -verarbeitung ist nämlich auch so ein Gebiet, in dem billig im Ausland und mit wahnsinniger Chemie und Arbeitsbedingungen produziert wird.
    Genau hier ist aruzzi taugo anders.

    Schaus Dir einfach mal an, wenn du Lust hast 🙂 http://www.aruzzitaugo.com

    lg Kai

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  16. Claudia

    Der Ansatz, Dumpinglöhne durch Trinkgeld auszugleichen halte ich für gefährlich. Ich muss erst mal recherchieren, was denn der faire Preis für die Dienstleistung wäre, wie auch immer das im Einzelfall ohne Insiderwissen gehen soll. Der Chef freut sich, weil er kann weiterhin zu wenig bezahlen, wird ja von Kunden, die es gut meinen, ausgeglichen. Der Staat kriegt für das Trinkgeld dann keine Steuern, darf aber trotzdem den Lohn aufstocken. Die Arbeitnehmer werden weiterhin für zu billig arbeiten gehen nicht nur weil sie vom Arbeitsamt genötigt werden sondern auch weil es ja durch Trinkgeld ausgeglichen wird. Zumindest an Arbeitsplätzen mit Kundenkontakt. Und für den, der kassiert nicht für die, die im Hinterzimmer die Arbeit machen.

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  17. Dörthe

    Super Gespräch, tolle Information! Danke Holgi und Respekt Frau Trinkwalder. Habe Podcast und Manomama weiterempfohlen und beteits gespendet. Also. ihr Lieben, nicht nur schnacken sondern handeln!

    Antworten
  18. grano salis

    @Ozgo

    “weil ich mich frage woher diese “Der Mensch ist nicht so altruistisch”-Doktrin kommt.”

    Ja, seltsam, wo wir doch alle selbst immer nur gut und altruistisch sind…

    Die Motivation der Leute, die freiwillig einen Großteil ihres Lebens dem Erwerb von Geld und Macht widmen, kann ich übrigens auch nicht nachvollziehen.

    Antworten
    1. Ozgo

      Ja, seltsam, wo wir doch alle selbst immer nur gut und altruistisch sind…

      Von immer war nie die Rede. Ich geh auch nicht davon aus das Sina Trinkwalder immer nur gut und altruistisch handelt, das wäre auch extrem unmenschlich.

      Aber Menschen machen doch immer wieder Dinge um anderen zu Menschen helfen oder weil sie es prinzipiell für richtig/sinnvoll halten. Warum sollen sie nicht auch Firmen gründen mit dieser Motivation?

  19. @felnas

    Super! Hat mir sehr gut gefallen die Geschichte. Ich habe den letzten Teil erst heute gehört, und bin der Meinung, dass das Gehalt der Geschäftsführerin ein integraler Teil der Geschichte wäre. Als Beweis, dass Wirtschaft auch ohne Selbstausbeutung funktionieren kann. Ansonsten kann ich das ganze nur Unterstützen. Vor allem, wenn ich als Gegenleistung endlich mal eine ->echte<- Jeans bekomme.

    @Holgi wo tust du immer diese interessanten Gesprächspartner auf?

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  20. Ano Nym

    Erst dachte ich “das ist bestimmt vollkommen uninteressant – kann man nebenbei laufen lassen”, aber dann war das sehr fesselnd und es hat richtig Spaß gemacht da zuzuhören!
    Vielen Dank für diese Folge!

    Antworten
  21. Lila

    Vielen Dank euch beiden für das interessante Gespräch!
    Sina bewundere ich für ihren Ehrgeiz und die Raffinesse (oder mit einem f?) mit der sie ihr Unternehmen möglich macht.
    Ich mache selbst eine Ausbildung im industriellen Bekleidungsbereich, und habe mich oft gefragt, warum die Dinge sind, wie sie sind, bzw. wie man sie denn überhaupt ändern könnte. Sinas Ansatz gefällt mir da sehr gut!
    Es wäre schön, wenn ich später einmal in einem solchen Betrieb arbeiten könnte, und wünsche Sina alles Gute mit Manomama!

    Antworten
  22. Dierk

    Hallo,

    vielen Dank für dieses Format, lieber Holger. Nach dieser Episode hats mir wahrlich die Sprache verschlagen. Es müsste mehr mutige Unternehmer/innen geben.

    Antworten
  23. Eric

    Ganz tolles Interview. Ich habe total gefesselt zugehört. Ich hatte das Glück Sina mal auf einem Barcamp kennenzulernen, als sie von ihren Ideen berichtet hat. Ihre Begeisterung ist sehr ansteckend und ihre Ethik und Ziele sind lobens- und nachahmenswert. Ganz toll!

    Antworten
  24. HerrRichardt

    Ja super,
    jetzt sitze ich hier, starre auf meine Billigjeans und erwarte, dass sie gleich auseinanderfällt. Leinwandbindung und Digitaldruck … das ist kein Wissen, das glücklich macht.

    Antworten
    1. benjamin

      Bei meiner Arbeit kriege ich hunderte von Jeans aller Marken und Fabrikate zu sehen, aber Digitaldruck auf Leiwandbindung war bisher nicht dabei. Nur saeuregewaschen, zerrissen, mit Chlor gebleicht und mit Bimsstein zerrieben.

  25. Micha

    Super Folge. Interessant und sehr aufschlussreich. Find Sinas Konzept echt toll.

    Die Frage die ich jetzt allerdings hab: Wo kann ich meinen Körper vermessen lassen?

    Antworten
  26. Michael

    Wirklich wieder ein Podcasthighlight

    Holgi du entwickelst dich zum wichtigsteb Podcaster
    Immer interessante Leute

    Sina kannte ich von Twitter – aber die ganze Story
    Wird erst durch ihre Erzählung wirklich lebendig.

    Danke!

    Ps Leute – flattert Holgi das es kracht-
    Damits noch viele solche Sendungen
    Gibt. . .

    Antworten
  27. grano salis

    @Christoph

    Wenn hier das restliche 1% der Pfeifen mal nicht der Kunstlehrerin gezeigt hat, dass es sein Geschäft versteht. 🙂

    Vermutlich hat Holgi Recht mit seiner Einschätzung. Lesen allein reicht eben nicht. Versuch einmal, dir in vivo und ohne den Filter deiner Modellvorstellungen anzusehen, wie die Welt und die Menschen funktionieren, die du anscheinend allein mit aktuellen Geschäftszahlen beurteilen und lenken zu können glaubst.

    Wer so denkt, glaubt wahrscheinlich auch, dass man bloß mit ein Wenig wirtschaftlichem Kalkül im Handumdrehen den Boden, den man jahrzehntelang erodiert und vergiftet hat, wiederherstellen, oder die Arbeiter, die man verächtlich behandelt, finanziell ausgelaugt, krank gemacht und aus ihrem sozialen Gefüge herausgedrängt hat, wieder zu motiviertem, leistungsfähigem “Humankapital” machen kann. Dabei hat uns genau diese Denkweise die meisten der Probleme, vor denen wir nun stehen, erst eingebrockt. Und dann wundert man sich noch, wenn manche Menschen sich einer solchen Wirtschaftlogik ganz verweigern und sich einen Paradigmenwechsel wünschen.

    Antworten
  28. Ishimaru

    Ein wirklich toller Podcast, ich bitte, nein ich VERLANGE einen zweiten Teil sobald Sina wieder etwas Zeit hat.
    Habe auch mal was gespendet, damit dann meine nächste Jeans schnell zu mir kommt 🙂

    Antworten
  29. Torsten

    Mich hat diese Folge dazu inspiriert, ein paar Sachen, die ich eigentlich aussortieren wollte, zum Schneider zu bringen und flicken zu lassen. Take this, Wirtschaft! 🙂

    Antworten
  30. Sebi

    Ich fand die Manomama-Idee so toll, das ich mich sofort auf den Weg gemacht habe, die Taschen zu kaufen.
    Ich finde es doof sich für jeden Kleinscheiß Plastiktüten kaufen zu müssen. Besonders idiotisch scheint es mir beim Klamotten kaufen selbst zu sein: Auch wenn man sichtbar Rücksack oder eine ähnliche Tasche bei sich trägt, sind die Verkäufer/innen angewiesen möglichst schnell die Ware in einer Plastiktüte verschwinden zu lassen. Ich denke hier kann man mit etwas Organisation und Aufmerksamkeit Rohstoffe sparen.
    Letztens war ich in einer kleinen Zuliefererfirma, die für große Outdoor- und Sportbekleidungs- Herstellt einen winzigen Arbeitsschritt hier in Deutschland vollbringt. Im Vergleich ist jede Tierhaltung die ich bis jetzt gesehen habe pure Luxusausstattung: Kein Firmenschild. In einem Hinterhof, in einem Hinterraum hat sich die Firma angesiedelt. Der Raum ähnelt einer Baracke und hat keine Fenster. Die kahlen Wände aus zwei verschiedenen Steinarten waren nicht verputzt und nur teilweise schwach mit ehemalig weißer Farbe geweißt. Mobile Gasheizungen versuchen dem Raum wärme zu geben. Sozialeinrichtungen bestanden aus einem Tisch mit zu wenigen Stühlen und einer moderigen Spüle mit Kaltem Wasser. Auf dieser verrichteten Wasserkoche und Kaffeemaschine der günstigsten Variante ihren Dienst. Tisch und Spüle standen direkt im Versandbereich neben dem einzigen Schreibtisch, der von Papieren bedenkt war. Alle Stühle waren abgenutzt und ihre Polsterungen waren durch Altkleidern ersetzt. Dennoch wirkte es so, als würde hier keiner eine lange Pause machen. Zwei selbständige versuchten hier für sich selbst und einigen wenige Personen Arbeit zu schaffen. Durch Preis-Limbo versuchte man Umsatz zu generieren. Im hinteren Bereich standen Maschinen die wahrscheinlich Geschichten aus den letzten Jahrzehnten hätten erzählen können. Ihre Lackierung war abgegriffen und an vielen Stellen nicht mehr vorhanden. Die Teile die der Maschine zur Fertigung zugeführt werden mussten lagen auf verlängerten Blechen, die provisorisch mit Klemmen und Schraubstöcken an den Maschinen befestigt waren. So wurden die Abstände in denen der Arbeiter die Teile auffüllen musste verlängert. Diese Zeit die so geschaffen wurde, war wichtig. Denn der Arbeiter wechselte laufend zwischen mehreren Maschinen hin und her, um neue Teile auf die Bleche zu legen. Die fertigen Produkte wurden von der Maschine sauber geordnet auf ein Blech gestapelt und mussten direkt vom gleichen Arbeiter für den Versand verpackt werden. So wurde die Arbeitszeit maximal ausgenutzt um möglichst viele Produkte zu bearbeiten. Mir viel ein Auftrag auf dem Schreibtisch auf. Preise schienen pro 1000 Stück fest gemacht zu werden und lag im einstelligen Euro Bereich. Kunden schienen Auftragshersteller zu sein die im Auftrag der Outdoor- und Sportbekleidungs- Hersteller die Ware produzierten. Dies ließ zumindest die Anschrift des Auftragsgebers und die Artikelbezeichnung vermuten.
    Wenn unter diesen Umständen in unserem Wohlstandsland produziert wird, lässt es nur erahnen, wie grauenhaft die Umstände in Asien sein müssen.
    Es gab auch in letzter Zeit von den öffentlich rechtlichen Fernsehsendern einige Produktionen zu diesem Thema, die ich recht interessant fand (z.t. schon Genannt worden):
    http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/11398300_der-preis-der-blue-jeans
    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1709484/Die-Masche-mit-den-alten-Kleidern?flash=off
    Um die Geschichte mit den Manomama-Taschen zu ende zu erzählen: Da andere Farben ausverkauft schienen, hätte ich bis jetzt nur die Taschen in Pink kaufen können. Zwar wähle ich meine Kleidung und auch meine Taschen eher unter praktischen Gesichtspunkten, aber Pink wäre doch massiv aufgefallen bei meiner sonst sehr dunklen Kleidung. Aber ich hoffe das ich irgendwann die Taschen doch mal kaufen kann. Bis jetzt habe ich es zwei mal versucht die Taschen zu bekommen, werde es aber immer wieder probieren!

    Antworten
    1. Sebastian

      Ich habe gerade entdeckt, das ich für diesen alten Kommentar (über Twitter) zwei mal Geflattr worden bin und somit über 1€ zugesendet bekommen habe. Vielen dank dafür. Das hat mich dazu gebracht Flattr zu reaktivieren und dieses Geld an andere weiter zu flattrn
      Inzwischen bin ich seit langer Zeit im Besitz von vier dieser Manomama-Taschen (In Grüne und Orange) und bin hoch zufrieden mit ihnen.
      Die Hinterhof-Firma gibt es immernoch unverändert.
      Natürlich sind die Doku inzwischen Depubliziert, aber noch bei Youtube zu finden:
      Der Preis der Blue-Jeans: https://www.youtube.com/watch?v=vI7RsCezFgM
      Die Masche mit den alten Kleidern: https://www.youtube.com/watch?v=Z4eiRtCEI9I

  31. Mirko

    Ich schreibe spät, aber lieber spät als nie. Dieses Interview war das Beste, was ich seit langer Zeit gehört habe. Informativ, sympathisch und – ganz besonders wichtig – Holgi lässt ausreden/erzählen!

    Also, vielen Dank euch beiden für diesen Augenöffner. Unter anderem durch euch wird meine tägliche ICE-Pendelorgie irgendwie erträglich.

    Antworten
  32. Felix Sch.

    SGB II-Mittel (also Arbeitslosengeld II) werden, bis auf einige Ausnahmen, vom Bund gezahlt und nicht wie von Frau Trinkwalder erwähnt, von der Kommune. Sie müsste also eher bei Ursula von der Leyen betteln gehen.

    Antworten
  33. Manuel

    Ich hab’s jetzt nach 2 Jahren auch endlich mal geschafft, mir ein Paar Hosen bei manomama zu bestellen. Bin mal gespannt, wie sie werden.

    Würde mich übrigens total gern über ein weiteres Gespräch mit Sina freuen, um mal zu hören, wie es läuft.

    Antworten
  34. Dr. ISO

    Hi Manuel,
    cool – schau doch mal auf die Innenseite der Hosentaschen; da schreiben die Damen die dir die Hose genäht haben ihre Namen drauf. Fand ich bei meiner Hose total süß…

    Antworten

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